18 Kupferdiebstähle im Aargau in diesem Jahr – Täter schlagen nicht nur auf Baustellen zu
Kupferdiebstähle sind «eine Landplage in der Schweiz», sagte der Laufenburger Gerichtspräsident Beat Ackle am Prozess vom Donnerstag (siehe Text oben). Doch wie oft kommen diese Diebstähle tatsächlich vor?
«In diesem Jahr verzeichnen wir aktuell 18 Delikte, und im letzten Jahr waren es 19», antwortet Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau. Im Gegensatz zu anderen Vermögensdelikten seien das überschaubare Zahlen. Die Deliktsumme betrage mehrere zehntausend Franken.
Im Gegensatz zu früher seien diese Diebstähle seltener geworden, aber nie von der Bildfläche verschwunden. Die Rohstoffpreise hätten erfahrungsgemäss einen wesentlichen Einfluss auf die Zahl solcher Einbrüche.
Bei den Tatorten handle es sich oftmals um Baustellen, wo verlegte Kabel aufgerollt oder in Stücke geschnitten abtransportiert werden. «Mit Blick auf diese Kabel werden auch immer wieder Elektrizitäts-Unterwerke heimgesucht, wo solche Kabel auf grossen Rollen gelagert werden. Auf Baustellen sind es auch Materialmagazine, aus denen Kupfer als Kabel oder in anderer Form gestohlen wird. Auch verschaffen sich Buntmetalldiebe Zugang zu Altmetallmulden von Recycling- oder Metallverarbeitungsbetrieben», sagt Graser.
Festnahmen sind die Ausnahme
Die meisten Kupferdiebstähle bleiben ungeklärt. Der langjährige Kapo-Sprecher verweist auf die «eher bescheidenen Aufklärungsquoten bei der Einbruchskriminalität». Immer wieder gelängen aber Festnahmen, etwa auf der Fahndung nach unmittelbar erfolgten Einbrüchen. Vereinzelt erwischt die Polizei auch Täter mit Diebesgut im Fahrzeug bei Verkehrskontrollen.
Axpo und AEW Energie bestätigen auf Anfrage, dass sie Opfer von Kupferdiebstählen geworden sind. Details verraten die Unternehmen auch wegen laufender Strafverfahren nicht. Wie wappnen sie sich gegen weitere Diebstähle? Die AEW verweist auf verschiedene Massnahmen, die Axpo schreibt: «Wertvolles Material schliessen wir grundsätzlich ein. Allgemein gibt es sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen auf den Anlagen und Baustellen.»