Cédric Wermuth: «Der Krieg in der Ukraine ist für mich etwas Persönliches» (Update)
Vor 20 Jahren war Cédric Wermuth als Kantonsschüler im Rahmen eines Austauschprojekts in Ternopil in der Ukraine. «Mit den Leuten, die ich damals kennengelernt habe, habe ich noch heute Kontakt», sagt der Aargauer Nationalrat und Co-Präsident der SP-Schweiz. Deshalb sei der Krieg in der Ukraine für ihn etwas Persönliches.
Wermuth ist am Wochenende zusammen mit Stefan Dietrich, Co-Präsident der SP Aargau und Gründer des Hilfswerks «Help Now», nach Uschgorod in der Westukraine gereist. In der Stadt besuchten die beiden Schulen und trafen Vertreter von Hilfswerken und der Zivilgesellschaft. Dietrich sammelte mit «Help Now» im Frühling Hilfsgüter für die Ukraine, früher war er auch auf der Balkanroute aktiv. Bei einem solchen Einsatz begleitete ihn Wermuth.
In der Ukraine geht es nun darum, mit dem Hilfswerk International Force of Unity Schulen zu unterstützen. Beim Besuch in Uschgorod übergaben Wermuth und Dietrich 35 Tablets. Der Bedarf ist gross: 350 000 Geflüchtete aus ukrainischen Gebieten, darunter rund 100 000 Kinder, verzeichnet die Region. Wermuth sagt, es gehe darum, die ukrainischen Partner des Hilfsprojektes kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
Glarner übt Kritik wegen Flugreise von Wermuth
Auf Twitter muss Wermuth derweil Kritik von Andreas Glarner einstecken. Der SVP-Nationalrat reiste mit der Freundschaftsgruppe Schweiz-Ungarn nach Budapest und sass im gleichen Flugzeug wie Wermuth. Glarner kritisiert den SP-Nationalrat, weil dieser 2019 forderte, Flüge an Ziele, die in zehn bis zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind, zu verbieten. Die Reise nach Budapest dauert mit dem Zug etwa elf Stunden.
SVP-Nationalrat Andreas Glarner kritisiert Wermuth deswegen nun auf Twitter. Er teilte dort drei Fotos: Das Wermuth-Zitat zum Flugverbot, die Reisedauer mit dem Zug nach Budapest und einen Screenshot einer Instagram-Story von Wermuth als Beweis, dass er sich dort aufhält. Dazu schreibt er: «Wer jetzt noch SP wählt, ist selber schuld …»
Wermuth ist nach Budapest geflogen und danach mit Auto und Zug nach Uschgorod weitergereist. Er sagt auf Anfrage, dass eine Reise in die ukrainische Grenzstadt mit dem Zug einen Tag gedauert hätte. Wermuth: «Wir haben sämtliche Optionen geprüft. Am Ende wählten wir den schnellsten Weg, auch aus Sicherheitsgründen.»