Keine Ressourcen, unklare Zuständigkeit: Wie weiter mit einer der grössten Kunstsammlungen im Aargau?
Auf der Baustelle für den Neubau des KSA wird gearbeitet. Mit einer Nebenbaustelle beschäftigt man sich zurzeit im Regierungsrat: mit der Kunstsammlung, die das Spital seit ungefähr 100 Jahren beherbergt und seit etwa 50 Jahren sorgsam bewirtschaftet. Inzwischen umfasst sie rund 3000 Werke.
Das Sparprogramm betraf auch die Teilzeitstelle, die bisher für die Pflege der Sammlung verantwortlich war. Ein Fortbestand der Sammlung sei gemäss KSA auch ohne diese Ressource gewährleistet, antwortet nun der Regierungsrat auf eine Interpellation der SP-Fraktion vom November. Hierzu sei im April ein Austausch zwischen dem KSA und den verantwortlichen Departementen geplant. Das bereits bestehende Inventar werde aktuell bearbeitet, neue Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern werden nicht hinzukommen, denn: «Die KSA beabsichtigt keine Anschaffung weiterer Werke, da es bereits jetzt mehr als genügend hervorragende Werke an Lager hat.»
Erst vergangene Woche wurde eine neuerliche Interpellation unter anderem von Thomas Baumann (Grüne) eingereicht. Darin schreibt dieser von einem Wert der Sammlung von 10 Millionen Franken – «konservativ geschätzt». Angesichts der finanziellen Situation könne die Frage gestellt werden, ob es eine Aufgabe des KSA sei, eine Kunstsammlung aufrechtzuerhalten. Die Interpellation richtet sich an den Regierungsrat als Vertreter des Kantons als Alleinaktionär und bringt verschiedene Möglichkeiten auf für einen künftigen Umgang mit der Sammlung, wie eine Übernahme durch das Kunsthaus oder gar einen Verkauf. Doch auch eine solche (radikale) Lösung fordere fachkundige Begleitung.
Über allem steht die Frage: Was ist uns die Kunst in dieser besonderen Lage wert? Nun muss der Regierungsrat beantworten, wie und mit welchen Mitteln mit der Kunstsammlung weiterverfahren werden soll.