Kunsthaus-Direktorin im ZT-Talk: «Ich bin Feuer und Flamme für diesen Job»
Seit einem halben Jahr ist Eva Bigler die Künstlerische Leiterin des Kunsthauses Zofingen. «Wer möchte nicht hier arbeiten? Es ist ein wunderschönes Haus in einem wunderschönen Städtchen – umgeben von einem Park», sagt Eva Bigler. «Ich war von Anfang an Feuer und Flamme für den Job – es ist ein absoluter Traumjob.» Ausgewählt wurde sie unter 90 Bewerberinnen und Bewerbern – was zeigt, wie begehrt die Stelle war.
Sie werde das Haus in der bisherigen Tradition weiterführen – der Schwerpunkt liegt auf Gegenwartskunst aus der Schweiz – «mit einem starken Bezug zur Region». Mehr in den Fokus rücken wird Eva Bigler die Videokunst.
Dass Künstlerinnen und Künstler für ihre Aufwände und Spesen oft keine Entschädigung erhalten, ist für sie ein «No-Go», wie sie im ZT-Talk sagt. Sie wolle diese künftig entschädigen, und zwar gemäss den Empfehlungen des Vereins Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst.
Die Pandemie hat sich laut Bigler auch auf den Kunstbetrieb ausgewirkt. «Es ist für die Kunst schwieriger geworden, wir haben Besucherrückgänge zu verzeichnen», sagt sie. Zudem sei der Betrieb komplizierter geworden: «Nächste Woche wird die Zertifikatspflicht eingeführt. Das ist ein absoluter Mehraufwand.» Und: «Künstlerinnen und Künstler hatten in den letzten eineinhalb Jahren mehr Zeit, in ihren Ateliers zu verbringen.» Dort seien inzwischen wunderbare Dinge entstanden, die Kuratorinnen und Kuratoren jetzt anschauen könnten.
HINWEIS
Das Kunsthaus Zofingen zeigt unter dem Titel «Stay With Me» noch bis zum 24. Oktober Bilder der Malerfamilie Wyler/Fellner. Zu sehen sind Werke des bekannten Schweizer Künstlers Otty Wyler (1887-1965), seines Enkel Tom Fellner (1956) und seiner Urenkelin Anne Fellner (1986). Dazwischen liegen die Gemälde der Tochter, Mutter und Grossmutter Lotti Fellner (1924-2018). Tom Fellner ist am Samstag von 14 bis 17 Uhr im Kunsthaus Zofingen anzutreffen und freut sich über Besuche.