Leinenpflicht im Rosengarten
Der neue Naschgarten nimmt Form an. Alle bisherigen Rosenstöcke sind weg, Metallstangen stützen die Jungpflanzen und eine Trockenmauer statt einem Hang zum Herunterrollen hindert Mütter daran, den Spielplatz aufzusuchen – ausser sie nehmen ihre Kinder an die Leine. Da auch Hunde nicht mehr frei im Rosengarten laufen dürfen, bleiben ebenso die Hundehalter fern. Auch für sie ein Treffpunkt weniger, den sie ganzjährig genutzt haben. Der Versäuberungsort der Hunde verlagert sich notgedrungen. Hoffentlich bleibt die Kotaufnahmebereitschaft auch andernorts gleich hoch. Die neuen Bänke im Garten erreicht man über zwei Stufen. Hier ruhen sich nur rüstige Rentnerinnen und Rentner aus. Und – ja, das stimmt – für Jugendliche hat es damit mehr Sitzgelegenheiten, wenn auch weniger auf der neu bepflanzten Wiese. Eine kanadische Felsenbirne (?) ziert den Platz, wo im Sommer das Café im Rosengarten ist – statt dem Rosenbäumchen, das wie alle Rosenstöcke und ausländischen Pflanzen und Bäume ausgerissen wurde. Hoffentlich naschen wenigsten die neuen Vereinsträgerinnen und -träger fleissig die Früchte ihrer Pflanzarbeit. Es ist zu bedauern, dass bisherige Nutzerinnen und Nutzer ungefragt ausgeschlossen wurden.
Renato Maag, Zofingen/St. Gallen