Leistung versus Worthülsen und Luftschlösser
Zum Artikel «Reider Bevölkerung hat noch viele Fragen». Ausgabe vom 22. Oktober.
Anlässlich der Werbeveranstaltung von Swisspor am 20. Oktober in Reiden hat mich die Parteipräsidentin der Mitte Reiden direkt und mit Unwahrheiten angesprochen. Ich wollte Frau Schärli an diesem Abend nicht diskreditieren. Aber wenn sie sich mit Zahlen profilieren will, dann bitte korrekt!
Während meiner Zeit als Gemeinderat 2014 bis 2020 – als Finanzchef und Präsident ad interim – konnte mein Team und ich den Steuerertrag von Reiden erhöhen. Ich würde meinen, dass diese Steigerungen nicht unwesentlich waren. Entscheidend ist, dass diese Mehreinnahmen keinen Landverschleiss von 20 Hektaren Fruchtfolgeflächen und keinen Mehrverkehr verursacht haben. Zahlen sind immer relativ. Aber auf eine Zahl grösser als vier Millionen bin ich stolz.
Die ordentlichen Steuern erhöhten sich um 26 Prozent, von 16,3 auf 20,6 Millionen Franken. Die Steuererträge der juristischen Personen erhöhen sich um 53 Prozent – von knapp zwei auf über drei Millionen Franken.
Die steuerlich ertragskräftigste juristische Person habe ich beispielsweise persönlich in Reiden angesiedelt. Es wäre ein leichtes, diese Firma an ein anderen Steuerdomizil zu bringen. Doch meine Verbundenheit zu Reiden ist zu gross und wir sind doch auf jeden Steuerfranken angewiesen.
Leider ist es Realität, dass die Steuerkraft unter der Führung der beiden Mitte Politiker:innen rückläufig ist. Ich weiss, dass heute leider verschiedene natürliche Personen, welche einen überdurchschnittlichen Steuerbeitrag geleistet haben, sich von der Gemeinde Reiden abgewendet haben. Und so kommt es, wie es kommen muss: Reiden gehört zu den ärmsten Gemeinden im Kanton Luzern. Daran wird sich auch wenig ändern, wenn man weiter am Luftschloss Swisspor baut. Vielmehr wünsche ich mir, dass die Mitte-Partei bald eine Idee zur nachhaltigen Gesundung der Reider Finanzen präsentieren wird.
Bruno Aecherli, Reiden