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Lieferung von Kampfdrohnen: Auch Schweiz verhängt Sanktionen gegen Iran

Mit iranischen Drohnen greift Russland zivile Ziele in der Ukraine an. Die EU hat bereits Sanktionen gegen die Drohnenherstellerin und drei ranghohe Militärs verhängt. Nun zieht auch die Schweiz nach.

Seit Anfang Oktober überzieht Russland die Hauptstadt Kiew und andere Ziele in der Ukraine mit Drohnenangriffen. Dabei setzt das Land auf Kamikazedrohnen iranischer Bauart. Hunderte dieser Shahed-136-Flugkörper soll Russland aus Iran gekauft haben. Vor knapp zwei Wochen hat die Europäische Union reagiert: Sie verhängte neue Sanktionen gegen den Iran.

Jetzt zieht auch die Schweiz nach. Das zuständige Wirtschaftsdepartement hat am Montag beschlossen, 3 Personen und eine Organisation auf Sanktionsliste zu setzen. Die Massnahmen treten am Dienstag um 18 Uhr in Kraft, wie es in einer gleichentags publizierten Mitteilung heisst. Damit verhängt die Schweiz gegen dieselben Adressaten Sanktionen wie die EU.

Drohnen-Firma auf Sanktionsliste

Konkret sind das iranische Unternehmen Shahed Aviation Industries und drei ranghohe Militärs betroffen. Nach Auffassung der EU sind sie an der Entwicklung und Lieferung von Kampfdrohnen an Russland beteiligt. Gegen alle drei Personen gelten ab sofort Einreiseverbote. Zudem dürfen mit den Betroffenen keine Geschäfte mehr gemacht werden und vorhandene Vermögen werden eingefroren.

Shahed Aviation Industries ist laut EU-Amtsblatt ein mit den Luft- und Weltraumstreitkräften des Korps der Islamischen Revolutionsgarde verbundenes Unternehmen, das für die Gestaltung und Entwicklung der Shahed-Serie der iranischen unbemannten Luftfahrzeuge zuständig ist. Diese seien an Russland geliefert worden und würden im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt, heisst es. Iran bestreitet, Russland mit den Drohnen beliefert zu haben. (dpa/chm)