Beschlagnahmter Aargauer Lamborghini kommt unter den Hammer
Am Samstag werden in Liestal mehrere Autos und Motorräder versteigert. Darunter befindet sich auch ein Lamborghini Gallardo 140, der von der Strafverfolgungsbehörde im Kanton Aargau beschlagnahmt wurde. Die öffentliche Auktion wird vom Verwertungsdienst Basel-Landschaft durchgeführt.
Und, sie ist einzigartig, wie Bernardino Barbati, Leiter Fundbüro und Verwertungsdienst, Sicherheitsdirektion (SlD), gegenüber der Pendlerzeitung«20 Minuten»erklärt: «Eine Auktion, an derein solches Luxusgut wie der Lamborghiniversteigert wird, hatten wir noch nie.»
Vorheriger Halter wurde wegen Misswirtschaft verurteilt
Wie Mediensprecher Adrian Schuler von der Aargauer Staatsanwaltschaft auf Anfrage von ArgoviaToday sagt, handelt es sich beim Lamborghinium ein beschlagnahmtes Fahrzeug aus dem Freiamt. «Im Dezember 2023 kam es vor dem Bezirksgericht Bremgarten zu einem Prozess. Das Auto wurde zur Deckung dieser Verfahrenskosten eingezogen.»
Der Beschuldigte wurde wegen Veruntreuung und Misswirtschaft zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt. Zusätzlich zum Lamborghini wurden neun Uhren eingezogen, um die Kosten zu decken.
Dass es sich beim Delikt nicht um ein autobezogenes Delikt – also zum Beispiel um eine Geschwindigkeitsübertretung – handelt, ist gemäss Schuler nicht unüblich: «Tatsächlich beschlagnahmen wir viel häufiger Autos zum Decken von Verfahrenskosten, als das sie wegen Raserdelikten sichergestellt werden.»
Keine Probefahrt möglich
Den schnellen Flitzer kann man an der Auktion ausschliesslich mit Bargeld ersteigern. Wer nun damit rechnet, dass lauter Herren und Damen in Anzügen mit schwarzen Sonnenbrillen und Koffern voller Geld in Liestal auftauchen, der liegt aber wohl falsch. «Für 20’000 Franken braucht man keinen Koffer», sagt Barbati.
Die Bezahlung in bar wurde so festgelegt, damit ein Kauf im Falle eines Strom- oder Internetausfalls dennoch möglich ist. Das Mindestangebot für den Luxusschlitten soll deutlich unter dem Marktwert liegen. Für die Bietenden gibt es aber auch Nachteile – sie können das Auto zum Beispiel nicht Probe fahren und das Fahrzeug muss nach dem Kauf direkt mitgenommen werden.
Bei so viel Geld auf einem Haufen wird dementsprechend auch für die Sicherheit gesorgt: Die Polizei wird die Versteigerung bewachen.
Auch Töffs stehen im Auktions-Programm
Wer es ein bisschen ruhiger und vielleicht auch günstiger angehen will: Neben dem Lamborghini Gallardo 140 werden auch noch zwei BMWs (ein X4 und ein X6) versteigert.
Zudem stehen vier Töffs (zwei Harleys, eine Kawasaki und eine Yahama) sowie 145 Velos im Auktionsprogramm – die Velos kann man bereits ab einem Mindestangebot von fünf Franken ergattern.