Absturz von DHL-Flugzeug: Staatspräsident warnt vor Spekulationen – Flughafen für Untersuchung gesperrt
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat dazu aufgerufen, von allzu grossen Spekulationen über die Ursache für den Absturz eines Frachtflugzeugs in Vilnius abzusehen. Die Vermutung eines möglichen Sabotageakts dürfe nicht überbetont, aber auch nicht heruntergespielt werden. Gleichzeitig könne man eine solche Version nicht ausschliessen, sagte Nauseda am Morgen im litauischen Radio.
Der Betreiber des Flughafens Vilnius hat die Start- und Landebahn für eine Stunde gesperrt. Grund dafür seien Untersuchungen der Polizei, die mit Hilfe von Drohnen das Gebiet filmen werde, in dem am Montag ein Frachtflugzeug abgestürzt war, teilte die litauische Flugsicherung mit.
Eine Flughafenvertreterin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Sperrung planmässig um 10.00 Uhr Ortszeit begonnen habe und bis 11.00 Uhr andauern werde. Die Zeitspanne sei gewählt worden, weil sie die geringsten Auswirkungen auf den Flugbetrieb habe. Betroffen davon seien drei oder vier Flüge, die gestrichen worden seien, sagte sie.
Die Maschine der Airline Swift Air, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, war am frühen Montagmorgen in der Nähe des Flughafens Vilnius knapp neben einem Wohngebäude abgestürzt.Dabei kam ein Mensch ums Leben.
«Ich wiederhole es noch einmal: Natürlich besteht die Möglichkeit einer Sabotage, wir können sie nicht ausschliessen. Daher wird dies mit aller Ernsthaftigkeit ermittelt», sagte der litauische Präsident, der sich selbst auch bereits ein Bild von der Unglücksstelle gemacht hat. Nach seinen Angaben liegen bislang nicht ausreichend Informationen vor, um eine Unfallursache zu nennen.
Die litauischen Behörden leiteten Ermittlungen ein. Beteiligt sind daran auch deutsche Experten. Nach Angaben von Polizeichef Arunas Paulauskas zeigten die Umstände des Unglücks, dass der Vorfall vermutlich nicht durch einen äusseren Einfluss verursacht worden sei.(dpa)