Auf die Geduldsprobe folgt das Schützenfest: Überlegener EHC Olten schlägt Sierre 8:2
Vor dem Spiel: «De Bart loh wachse wie de Eliot» fordert die Oltner Fankurve zum Auftakt der Playoffs mit ihrer Choreo wünscht sich damit eine lange, erfolgreiche Playoffzeit. Danach wird geehrt: Garry Nunn wird als Oltner Topskorer der Qualifikation für seine erspielten 13800 Franken zu Gunsten des EHCO-Nachwuchses prämiert. Daraufhin wird Dominic Forget von Liga-Direktor Denis Vaucher und EHCO-CEO Patrick Reber zum Allzeit-Skorerrekord der Swiss League ausgezeichnet. Zur Oltner Mannschaft gilt es zu erwähnen, dass Eliot Antonietti nach seiner Verletzung zurück im Team ist, genauso wie Simon Lüthi. Derweil musste der EHCO auf Silvan Wyss verzichten, der am Sonntag erstmals Vater wurde, sowie auf Robin Schwab und Adam Hasani, die als krank gemeldet wurden. Bezüglich B-Lizenzen durfte der EHCO auf die Verstärkungen von Larri Leeger und Livio Langenegger zählen. Die bereits von Ajoie vermeldeten B-Lizenzspieler, Daniel Eigenmann und Mathias Joggi, werden erst am Montag im EHCO-Training erwartet.
Zum Spiel:
1. Drittel: Der EHC Olten startet gegen Sierre von Beginn weg hochüberlegen in die diesjährige Playoffkampagne. Nach drei Minuten erspielen sich die Powermäuse die erste Grosschance, doch Fuhrer trifft nur die Latte. Sierres Arnaud Montandon lupft wenig später die Scheibe aus dem Spielfeld, worauf Sterchi in Überzahl ebenfalls nur die Torumrandung trifft. Just nach dem Ende der Sierre-Strafe eröffnet aber Cédric Hüsler das Skore. Und in der Folge lenkt Livio Langenegger mit der zweiten Oltner Überzahlsituation unhaltbar einen flachen Sterchi-Schuss zum 2:0 ab. Doch damit sind die Walliser noch gut bedient, spuckt die Statistik am Ende des ersten Drittels doch ein Torschussverhältnis von 20:4 zugunsten des EHC Olten aus.
2. Drittel: Umso überraschender der Start in das Mitteldrittel: Lhotak erlaubt sich an der Sierre-Grundlinie eine ärgerliche Strafe, was die beiden Montandon-Brüder eiskalt zum 1:2-Anschluss ausnutzen. Doch der EHCO lässt sich davon nicht beirren und powert munter weiter. Sierre weiss sich oft nur mit Strafen zu wehren: Sterchi entwischt los aufs Tor und wird durch Reynaud regelwidrig zurückgehalten, sodass Nunn zum Penalty antreten kann, den der EHCO-Topskorer aber nicht verwandeln kann. Wenig später wird gegen Sierre die nächste Strafe ausgesprochen, aus welcher Garry Nunn auf Vorarbeit von Horansky zur 3:1-Führung trifft. Zur Spielmitte steht dann erneut Nunn im Mittelpunkt, als er in der eigenen Zone die Scheibe verliert und B-Lizenzspieler Volejnicek für Sierre äusserst effizient auf 2:3 verkürzt. Nach 35 Minuten jubelt der EHCO zum vierten Mal – doch der vermeintliche Treffer von Sterchi wird nicht gegeben, weil die Scheibe auch nach Konsultation der Videobilder nicht klar ersichtlich hinter der Torlinie zu sehen ist. Schliesslich geht das Mitteldrittel mit einer knappen 3:2-Führung zu Ende – in einem Spiel, das angesichts der registrierten Torabschlüssen von 47:11 nach 40 Minuten längst entschieden sein müsste.
3. Drittel: Doch nach der grossen Geduldsprobe bricht im Schlussabschnitt der Bann: Auf Lukas Lhotaks Tor zum 4:2 komplettiert Garry Nunn mit einem Doppelpack zum 6:2 seinen Hattrick, worauf Weder und Forget – beide in Überzahl und den Powerplaytoren vier und fünf des Abends – noch auf 8:2 erhöhen. Damit wird eine einseitige Partie doch noch auch auf dem Telegramm gut ersichtlich und die 3293 Zuschauer im Stadion Kleinholz dürfen ihre Mannschaft zum 1:0 in der Best-of-7-Serie feiern.
Die drei Besten:
1. Garry Nunn: Tut sich in der ersten Hälfte der Partie, wie das gesamte Team, schwer, ist ausserdem mit seinem Puckverlust in der eigenen Zone verantwortlich für den 2:3-Anschlusstreffer. Doch dann dreht der EHCO-Topskorer auf und komplettiert nach 52 Minuten seinen Hattrick. Der Oltner Mann des Spiels.
2. Léonardo Fuhrer: Zeigt sein Spiel der Saison. Macht nach drei Minuten mit einem Lattenschuss erstmals auf sich aufmerksam und bleibt auch danach für den Rest des Spiels einer der aktivsten Oltner auf dem Eis. Er ist physisch zur Stelle, verteilt die Scheiben und geht selber mit Überzeugung in den Abschluss.
3. Simon Sterchi: Aktiv wie eh und je. Hat oft den Stock im Spiel, wenn der EHCO gefährlich wird. Setzt beim 2:0 Langenegger ideal in Szene und spielt zum 8:2-Abschluss den Pass auf Torschütze Forget.
Olten – Sierre 8:2 (2:0, 1:2, 5:0)
Kleinholz. – 3293 Zuschauer. – SR: Ströbel/Potocan (Duc/Francey). – Tore: 7. Hüsler (Mosimann, Fuhrer) 1:0. 13. Langenegger (Sterchi, Leeger/Ausschluss Berthoud) 2:0. 22. Castonguay (Arnaud Montandon, Maxime Montandon/Ausschluss Lhotak) 2:1. 28. Nunn (Horansky, Knelsen/Ausschluss Rimann) 3:1. 31. Volejnicek (Beauregard, Castonguay) 3:2. 44. Lhotak (Horansky, Nunn/Ausschluss Bernazzi) 4:2. 47. Nunn (Knelsen, Horansky) 5:2. 52. Nunn (Horansky, Scheidegger) 6:2. 55. Weder (Langenegger, Forget/Ausschluss Dolana) 7:2. 57. Forget (Sterchi, Leeger/Auschluss Giovannini) 8:2. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Olten. 7-mal 2 Minuten gegen Sierre.
Olten: Rytz; Scheidegger, Antonietti; Leeger, Lüthi; Heughebaert, Weisskopf; Wieszinski, Maurer; Horansky, Knelsen, Nunn; Lhotak, Forget, Sterchi; Mosimann, Weder, Langenegger; Oehen, Fuhrer, Hüsler.
Sierre: Giovannini; Meyrat, Maxime Montandon; Bezina, Brantschen; Berthoud, Dozin; Vouardoux; Volejnicek, Castonguay, Beauregard; Dolana, Arnaud Montandon, Rimann; Puide, Bonvin, Bernazzi; Dayer, Bougro, Reynaud.
Bemerkungen: Olten ohne Schmuckli (verletzt), Hasani, Schwab (beide krank), Wyss (familiäre Gründe), Smith (überzählig). Sierre ohne Monnet, Heinimann und Arnold (alle verletzt). – 3. Lattenschuss Fuhrer. 6. Pfostenschuss Sterchi. 25. Nunn verschiesst Penalty. 49. Pfostenschuss Mosimann.