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Alinghi erreicht Halbfinal: «Wir wurden auf dem falschen Fuss erwischt, aber wir sind wieder zurückgekommen»

Dank eines Steigerungslaufs steht die Alinghi doch noch im Halbfinal der Herausforderer des America’s Cup. Damit ist immerhin das Minimalziel erreicht.

Die Bilder von 2003 und 2007 sind noch präsent. Damals, als die Schweiz für einige Wochen plötzlich zu einer Segelnation wurde, weil Alinghi sich zweimal den Sieg des America’s Cup gesichert hat.

Die Träume sind auch in diesem Jahr gross bei der Rückkehr von Alinghi auf die Segel-Weltbühne. Zusammen mit Partner Red Bull angetreten, erhofft sich das Schweizer Team einiges. Doch die Angst, schon früh die Segel streichen zu müssen, war nach einem gründlichen Fehlstart früh gross. Zuerst gab es eine Niederlage gegen das schwächste Team, das französische Orient Express Racing Team, gefolgt von vier weiteren Pleiten. Fünf Rennen, fünf Niederlagen und null Punkte lautete die desaströse Bilanz zum Start der Challenger Selection Series des America’s Cup. Skipper Arnaud Psarofaghis brachte es auf den Punkt: «Im Augenblick machen wir uns das Leben zu schwer und unseren Gegnern zu leicht.»

Dass es am Ende dennoch zur Halbfinalqualifikation reicht, verdankt das Schweizer Team einem Steigerungslauf. Als der Druck immer grösser wird, liefert das Schweizer Team endlich. Gegen Frankreich gibt es den ersten Sieg, gefolgt von einem Erfolg gegen die Amerikaner.

Schliesslich klappt es mit der Halbfinalqualifikation kampflos, weil das französische Boot auch gegen die Briten chancenlos bleibt. So hätte es zum Abschluss noch eine bessere Testfahrt zwischen Alinghi und dem italienischen Luna Rossa geben sollen. Doch diese fällt ins Wasser, weil sich die Italiener nicht rechtzeitig im Startbereich einfinden. Die Hydraulik am rechten Foil versagte den Dienst. Der Punkt geht deshalb an das Schweizer Team, das am Ende der doppelten Round Robin mit drei Siegen dasteht.

Die Freude im Schweizer Lager über das Weiterkommen ist gross. Skipper Arnaud Psarofaghis sagt bei SRF: «Ich bin sehr glücklich für das Team und für uns, dass wir uns für den Halbfinal qualifiziert haben. Es ist eine beeindruckend Leistung. Unser Ziel war es, in den Halbfinal zu kommen. Wir wurden zunächst auf dem falschen Fuss erwischt, aber wir sind wieder zurückgekommen. Wir blieben fokussiert und haben Druck auf die anderen Teams gemacht.»

Weiter geht es für das Alinghi Red Bull Racing Team am Samstag. Dann starten die Halbfinals, die in einem Best-of-9 ausgetragen werden. Das britische Team darf sich als Sieger der beiden Round-Robin-Runden den Gegner aussuchen. Dass sich Ineos Britannia für die viertplatzierte Alinghi entscheidet, ist dabei nicht in Stein gemeisselt, schliesslich haben die Schweizer zuletzt aufgedreht. Plötzlich sind die grossen Schweizer Segelträume nicht mehr ganz so weit entfernt.

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