Der Discounter Denner hat im September mit dem Ausbau seines Logistikstandortes in Mägenwil begonnen. Ähnliches hat nun die Post vor. Noch bis Ende des Monats liegt ein Baugesuch der Post Immobilien AG auf der Gemeindekanzlei auf. Die bestehende Pakethalle an der Almuesenacherstrasse 6 soll für 2,41 Millionen Franken erweitert werden und zusätzlich eine Photovoltaikanlage erhalten.

«Unser Ziel ist es, die Brief- und die Paketpost zusammenzulegen, um so Schwankungen auszugleichen und Synergien zu nutzen», sagt Post-Mediensprecher Markus Werner. Hintergrund: Die Paketpost nimmt tendenziell zu, die Briefpost ab. Im vergangenen Jahr hat die Post insgesamt 185 Millionen Pakete sortiert und zugestellt. Das sind 24 Prozent mehr als im Referenzjahr 2019 vor der Coronapandemie. Die Briefmengen sind in den letzten 20 Jahren um rund 40 Prozent zurückgegangen.

Die Pakethalle an der Almuesenacherstrasse 6 wird um einen Anbau von 28 mal 16,5 Meter verlängert. Ein kleinerer Teil des bestehenden Gebäudes wird allerdings zurückgebaut. Die Briefpost-Standorte an der Alten Bruggerstrasse in Mägenwil und im Zentrum von Lupfig werden aufgehoben. «Brief- und Paketpost werden in Zukunft unter einem Dach und von gemischten Teams bearbeitet», sagt Werner.

Die Mitarbeitenden der beiden Briefpost-Standorte werden an die Almuesenacherstrasse wechseln. Künftig werden dort 25 Mitarbeitende mehr tätig sein. Heute arbeiten dort rund 190 Mitarbeitende. Der Ausbau im Mägenwiler Industriequartier soll in diesem Jahr starten. Im Idealfall wird der gemischte Betrieb im Frühjahr 2025 aufgenommen.

Auf dem Flachdach ist zudem eine 284 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage geplant. Gleichzeitig wird die Infrastruktur für die geplante Elektrifizierung der Fahrzeugflotte angepasst. Die Postzustellung ab Mägenwil soll künftig ausschliesslich mit E-Fahrzeugen und CO2-neutral erfolgen.

Die Post betreibt seit 1993 ein Logistikzentrum in Mägenwil. 2009 wurde das aktuelle Distributionszentrum in Betrieb genommen. In den Jahren 2015 und 2016 wurde es modernisiert.

Mägenwil ist ein wahres Arbeitsplatz-Wunder. Neben Baden ist Mägenwil die einzige Gemeinde im Bezirk, die mehr Arbeitsplätze als Einwohner zählt. Die unscheinbare 2200-Einwohner-Dorf an der Autobahn bietet über 2800 Arbeits­plätze. Damit ist Mägenwil die Nummer fünf im Bezirk. Nur ­Baden (29’040), Spreitenbach (8339), Wettingen (7904) und Würenlingen (3695) liegen vor Mägenwil.