Erdbeben erschüttert Schweiz in aller Früh – besonders in Region Basel und Aargau gut spürbar
Wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) der ETH Zürich mitteilt, hat er in Deutschland in der Nacht ein Erdbeben registriert. Dessen Epizentrum soll 18 Kilometer nordwestlich von Laufenburg respektive gut 4 Kilometer südöstlich von Freiburg im Breisgau (D) gelegen haben. Bislang wurden dem SED jedoch keine Schäden gemeldet.
Das Beben ereignete sich demnach um 3.06 Uhr mit einer Magnitude von 4,2 auf der Richterskala. «Dieses Erdbeben dürfte in der ganzen Schweiz verspürt worden sein», schreibt der Erdbebendienst in einer ersten, automatisch generierten Mitteilung. Kleinere Schäden seien bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich.
In der Folge kam es zu mehreren Nachbeben in derselben Region. Diese erfolgten laut Erdbebendienst um 3.13 Uhr (Magnitude: 1,7), um 3.23 Uhr und 3.55 Uhr jeweils mit einer Magnitude von 1,4 und zuletzt um 6.01 Uhr mit einer Magnitude von 1,1, wie der Erdbebendienst auf seiner Website schreibt. «Es kann mit weiteren Nachbeben gerechnet werden», schreibt der SED. Solche Nachbeben würden üblicherweise nach stärkeren Beben auftreten, wobei Häufigkeit und Stärke mit der Zeit abnähmen.
Hier wurde das Erdbeben am stärksten verspürt
Wie der Erdbebendienst am frühen Morgen auf seiner Website schreibt, sind in der Nacht bereits «über 1200 Verspürtmeldungen eingegangen». «Insbesondere im nördlichen Aargau war das Beben demnach deutlich spürbar und stark genug, um einen Teil der Bevölkerung zu wecken». Konkret kamen die meisten Meldungen laut SED aus Liestal, Schaffhausen, Möhlin, Pratteln und den umliegenden Gebieten.
Auch aus den angrenzenden Regionen Deutschlands und Frankreichs gibt es online zahlreiche Verspürtmeldungen. Laut dem unabhängigen Erdbeben-Forschungsdienst European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) sind zwar auch nördlich der Schweiz zahlreiche Bürger und Bürgerinnen in der Nacht geweckt worden. Doch Meldungen über Schäden oder gar Opfer gibt es bislang auch dort keine.
Weitere Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude wie das Beben um 3.06 Uhr sind demnach zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Generell sind Erdbeben in dieser Region laut dem Schweizerischen Erdbebendienst allerdings «nicht ungewöhnlich». Das letzte spürbare Beben im Raum nördlich von Laufenberg wurde laut SED am 12. März 2018 mit einer Magnitude von 3,1 in 17 Kilometern Tiefe registriert.
Zum Vergleich: Wie der Erdbebendienst auf seiner Website schreibt, hat er in der Schweiz im laufenden Jahr bereits 866 Erdbeben registriert. Mit seinem Netzwerk von mehr als 200 Seismometern registriert der SED in der Schweiz und im nahen Ausland laut eigenen Angaben durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag. Pro Jahr macht dies dann insgesamt 1000 bis 1500 Erdbeben.(sat)