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SRF kündigt weitere Sparmassnahmen an – 50 Stellen gestrichen

Jetzt wird beim SRF nochmal der Rotstift angesetzt. Weitere Journalisten verlieren ihren Job.

Nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass die Sendung «G&G» gestrichen wird, gibt das SRF den nächsten Stellenabbau bekannt.

Bis 2026 fallen 50 Vollzeitstellen weg, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Bis zum Ende 2026 sollen durch die neuen Massnahmen knapp 8 Millionen Franken eingespart werden.

Verzichtet werden soll, laut SRF am Samstagabend auf die beiden jährlichen Ausgaben «SRF bi de Lüt – Live» sowie die Produktion der «Swiss Comedy Awards». Dafür sollen neue Angebote entwickelt werden, «die sich im Sinne des veränderten Medienkonsums besser für eine zeitversetzte Nutzung auf Streamingplattformen eignen».

Auf die weiteren «SRF bi de Lüt»-Formate wie beispielsweise «Landfrauenküche» oder «Hüttengeschichten» habe der Entscheid keinen Einfluss, stellt SRF klar.

Auch Radiosendungen betroffen

Auch beim Radio-Programm sind Änderungen geplant. Insbesondere sollen längere Wortinhalte durch kürzere Beiträge ersetzt werden. «Dies entspricht vermehrt den Nutzungsgewohnheiten des Radiopublikums und stärkt die Sender in ihrem Programmablauf», schreibt SRF. Konkret von diesem Entscheid betroffen sind das Hörspiel am Montag von 14 Uhr bis 15 Uhr und das Wirtschaftsmagazin «Trend» auf Radio SRF 1 sowie das «Wissenschaftsmagazin» auf Radio SRF 2. Diese Inhalte sollen künftig in die tagesaktuelle und vertiefende Berichterstattung zu diesen Themen integriert werden.

Weiter kündigt das SRF an, dass bei Radio SRF 4 News künftig zwischen 9.30 Uhr und 12 Uhr auf Livemoderationen verzichtet wird. In dieser Zeit sollen ausgewählte Inhalte, Hintergrundbeiträge und halbstündige Nachrichten ausgestrahlt werden. Auf Radio SRF 2 Kultur wird die Sendung «Kontext» eingestellt und mit rund 25-minütige Live-Talks zu Kunst, Literatur, Film, Musik und Gesellschaft ersetzt. Zudem entfällt die Sendung «Passage». Die damit freiwerdenden Sendeplätze am Freitagabend und Sonntagnachmittag werden für Zweitausstrahlungen von bestehenden Formaten genutzt.

Durch das Sparprogramm sollen Sendungen allerdings nicht nur gestrichen werden. Einige Programme sollen in Zukunft bestehen bleiben, aber dabei einem Sparauftrag folgen – so etwa die «Hitparade» und «Sounds!» auf Radio SRF 3. Die Sendungen «Spasspartout», «Buchzeichen» sowie «Dini Mundart» sollen weiterentwickelt und teils schlanker produziert werden.

Zusätzlich zu den Veränderungen im Angebot muss auch die Abteilung Technologie zeitnah Einsparungen von rund 3 Millionen Franken umsetzen. So werden bis 2026 weitere 7 Vollzeitstellen abgebaut sowie Service- und Lizenzkosten wie auch weitere IT-Leistungen reduziert. Zudem werden geplante Projekte zurückgestellt.

Wie begründet das SRF den Entscheid?

«Diese Schritte sind der Geschäftsleitung von SRF nicht leichtgefallen», wird SRG-Direktorin Nathalie Wappler in der Mitteilung zitiert. Die angespannte finanzielle Situation lasse dem Unternehmen aberkeine andere Wahl mehr. «Das bedaure ich sowohl für unsere Mitarbeitenden wie auch für unser Publikum sehr», so Wappler.

SRF-Direktorin Nathalie Wappler SRF Zuerich, Oerlikon 20.11.2023
Bild: Andrea Zahler / CH Media

Weiter betont die SRF-Direktorin, dass diese Massnahmen unumgänglich gewesen seien: «Wir wollen die Innovation im Angebot steigern», erklärt sie. Trotz der finanziellen Einschnitte wolle man an den Zielen festhalten und in Angebote investieren, «die auch in Zukunft unseren öffentlichen Auftrag möglichst wirkungsstark erfüllen, damit wir ein Medienunternehmen für alle bleiben». (watson.ch)