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UKW-Abschaltung: Jetzt gilt es ernst

Ende Jahr stellt die SRG den UKW-Sendebetrieb ein. Die Mehrheit der Privatradios zieht mit – wenn auch gestaffelt.

Der Countdown läuft. In zweieinhalb Monaten schalten die meisten Schweizer Radios ihre UKW-Verbreitung ab – oder beginnen mit der schrittweisen Abschaltung. Wer danach mit analoger Technologie Radio hört, wird auf gewohnter Frequenz häufig bloss ein Rauschen empfangen.

Eigentlich wollte der Bundesrat auf Ende 2022 den UKW-Stecker ziehen. Ein Lamento erweichte ihn, diese Frist um zwei, dann um vier Jahre auf Ende 2026 zu erstrecken. Doch die SRG setzte ein Zeichen der ökonomischen Vernunft und verkündete, sie werde Ende 2024 den UKW-Betrieb einstellen. Eine Mehrheit der Privatradios zieht nach und schaltet schrittweise ihre UKW-Sender ab. Ein Fade-out der besonderen Art. Zu hören sind die Programme weiterhin über DAB oder per Internet.

Jeder Technologiewechsel verursacht Kollateralschäden. Wer seit über zwanzig Jahren mit demselben Auto herumkurvt, kann vielleicht noch den CD-Player nutzen, doch das FM-Radio wird er vergessen müssen. Statt sich einen Adapter für den DAB-Empfang zu beschaffen – was leicht möglich wäre –, sollte er oder sie sich aber besser mit der Schadstoffbilanz des Fahrzeugs befassen.

Dem Vergänglichen nachzutrauern, ist ein angenehm wohliges Gefühl. So werden in den nächsten Wochen Abgesänge auf das UKW-Radio zu hören und zu lesen sein. Der Countdown aber läuft. Schon im kommenden Frühjahr wird der digitale Empfang derart selbstverständlich sein, dass es ganz unsentimental heissen wird: «War da was?»