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«Ja, ich will»: Die St.Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli will Ständerätin werden – sie erteilt einer Bundesratskandidatur eine Abfuhr

Die St.Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli (SG) kandidiert für den Ständerat und nicht für den Bundesrat.

Das Wichtigste in Kürze

Esther Friedli (SVP/SG) gibt ihre Pläne für die Zukunft bekannt: Sie kandidiert nicht für den Bundesrat aber für den Ständerat.

Ständerat: Der St.Galler SP-Ständerat Paul Rechsteiner hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. Die SVP nutzt die Chance mit Esther Friedli. Bereits hat die SP mit der Kandidatur von Nationalrätin Barbara Gysi ihren Anspruch auf den Sitz geltend gemacht.

Die Medienkonferenz ist bereits zu Ende

Und schon ist die Medienkonferenz beendet. Esther Friedli konnte kurz ihr Programm vorstellen. Einen besonderen Reiz bereitete der Partei aber die öffentliche Erwartung auf eine Bundesratskandidatur von Friedli. So zogen ihre Vorredner die Einleitung in die Länge, um die Spannung zu erhöhen. Und auch Friedli machte es spannend mit dem Satz: «Ja, ich will. Ja, ich bin motiviert. Ja – ich will Ständerätin von St.Gallen werden.»

Warum Friedli nicht in den Bundesrat will

Friedli lässt aber auch durchblicken, dass sie nicht der Typ Bundesrätin sei: «Ich bin nicht die Frau der lauten Töne. Ich bin gut strukturiert und in der Bevölkerung verankert.»

Allerdings lässt ihr Kantonalparteipräsident Walter Gartmann durchblicken, dass eine Bundesrats-Kandidatur zu einem späteren Zeitpunkt durchaus in Frage kommt. Im Moment verzichte seine Partei aber.

Was will Esther Fridli

Sie will ihre Wohnregion politisch nicht verlassen und als Bundesrätin nur noch in Bern politisieren. Als Ständerätin könne sie ihren Kanton vertreten und bleibe dennoch im Kanton verwurzelt. Im Moment seien ihr die Bevölkerung des Kantons wichtiger. Sie kennt aber die schwierige Ausgangslage: «Wir werden den Ständeratssitz nur gewinnen, wenn all am Seil in die gleiche Richtung ziehen», so Friedli.

Friedli will sich auch gegen die illegale Migration im St.Galler Rheintal einsetzen. Diese steht aktuell besonders im nationalen Fokus, weil wieder vermehrt Flüchtlinge über die Balkanroute über St.Gallen in der Schweiz eintreffen.

Die SVP versuchte es mehrfach – ohne Erfolg

Die St.Galler SVP hat in ihrer inzwischen 30-jährigen Geschichte bereits mehrfach vergeblich versucht, im Ständerat einen Sitz zu ergattern. So etwa 2011, als Parteipräsident Toni Brunner – der Partner von Esther Friedli – im zweiten Wahlgang dem nun abtretenden SP-Mann Rechsteiner knapp den Vortritt lassen musste.

Bundesrat oder Ständerat?

Esther Friedli hat sich zwei Wochen Bedenkzeit genommen und hat sich entschieden: für den Ständerat.

Friedli wird damit zur Konkurrentin der St.Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi, die den Sitz ihres zurücktretenden Parteikollegen Paul Rechsteiner verteidigen will.

Friedli: «Ja, ich will. Ja, ich bin motiviert. Ja – ich will Ständerätin von St.Gallen werden.»

Die Medienkonferenz beginnt

Walter Gartmann, Kantonsrat und Präsident der SVP Kanton St.Gallen, stellt die Anwesenden vor und erklärt den Viehschauplatz: «Wir sind gerne auf dem Land, bei den Leuten, bei den Bauern.»

Mike Egger macht es spannend: Noch sagt er nicht, was Friedli will. Er erklärt aber, dass die SVP Verantwortung übernehmen will. Er selbst, scherzt er, er wolle weder Bundesrat noch Ständerat werden.

Um 10.30 Uhr informiert Esther Friedli auf dem Viehschauplatz von Mels

Esther Friedli tritt um 10.30 in Mels im Festzelt auf dem Viehschauplatz Amperdell vor die Medien.

Begleitet wird sie von ihren Parteikollegen:

Walter Gartmann, Kantonsrat und Präsident der SVP Kanton St.Gallen

Mike Egger, Nationalrat und Vize-Präsident SVP Kanton St.Gallen


Screenshot KEY

Will die St.Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli Bundesrätin werden oder eher Ständerätin? Der Rücktritt von Ständerat Paul Rechsteiner (SP/SG) würde der SVP erneut eine Chance eröffnen, nach vielen gescheiterten Versuchen ins «Stöckli» einzuziehen.

Obwohl Parteikollege Albert Rösti aktuell als Kronfavorit für den Bundesrat gilt, ist eine Frauen-Kandidatur für die SVP durchaus eine Überlegung wert, denn sie könnte ausserhalb der Partei Anklang finden. Das wäre vor allem dann von Vorteil, wenn eine weitere Partei, etwa die Grünen, der SVP den Sitz in der Landesregierung streitig machen. Denn auch der zweite SVP-Bundesrat ist mit Guy Parmelin aktuell ein Mann.

Den Auftritt von Esther Friedli können Sie hier live mitverfolgen.

Esther Friedli, SVP-Nationalrätin.
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