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Herzmuskelentzündungen verlaufen nach Corona tödlicher als nach der Impfung

Die mRNA-Impfung verursacht mehr Herzmuskelentzündungen als zu erwarten wäre. Doch nun zeigen französische Forscher die ganze Rechnung dies Infektions- und Impfrisikos.

Dass eine Covid-Impfung mit mRNA-Stoff zu einer Herzmuskelentzündung führen kann, ist seit Ende 2021 bekannt. Damals sah man, dass solche Fälle besonders bei jungen Männern und nach einer Impfung mit dem Moderna-Stoff häufiger als üblich auftraten. Nun zeigt eine neue Studie aus Frankreich um Laura Semenzato, dass Herzmuskelentzündungen nach der mRNA-Impfung auch deutlich häufiger auftraten als nach einer Corona-Infektion. Untersucht wurden im Zeitraum von Ende Dezember 2020 bis Juni 2022 Daten von allen Patienten mit einer Myokarditis in Frankreich.

Die Studie zeigt aber auch, dass die Sterberate nach einer Herzmuskelentzündung bei Personen nach einer Corona-Infektion höher war: Während innerhalb von 18 Monaten ein Patient wegen Myokarditis nach einer mRNA-Impfung verstarb, verstarben im selben Zeitraum vier Personen nach Myokarditis, die von einer Covid-Infektion ausgelöst wurde.

Die Mortalität war demnach in der Gruppe der geimpften Patienten mit 0,2 Prozent kleiner, als bei den Infizierten mit 1,3 Prozent. Eine Mortalität von 1,3 Prozent hatten dabei auch jene 3799 Personen, die nach einer gewöhnlichen Herzmuskelentzündung mit anderer Ursache ins Spital eingeliefert wurden.

Fast kein Unterschied zwischen den beiden Impfstoffen

Auch das langfristige Komplikationsrisiko war grösser: Innerhalb von anderthalb Jahren mussten 12,1 Prozent der Covid-Myokarditis-Patienten erneut ins Spital. Bei den geimpften Myokarditis-Patienten waren es 5,6 Prozent.

Der Unterschied zwischen den beiden mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer war laut den Forschenden vorhanden, aber statistisch nicht signifikant.(chm)