Sie sind hier: Home > Langnau b. Reiden > Mehlsecker erinnern sich an ihre eigene Schule

Mehlsecker erinnern sich an ihre eigene Schule

Im Landhaus zum Lerchenhof fand das 46. Mehlseckerfest statt.

Alle Jahre wieder finden sich einige «Heimweh-Mehlsecker» und die Bewohner des Weilers im Landhaus zum Lerchenhof ein, um ihr eigenes Fest zu feiern, das seine bereits 46. Auflage erlebte. Ursprünglich waren die Mehlsecker vom Wirtepaar Agnes und Werner Lerch eingeladen worden zum Dank für die breite Unterstützung beim Bau des neuen Gasthofs. Weil es so gemütlich war, wurde noch selben Abend ein Organisationskomitee mit Hans-Rudolf Beck als Präsident gegründet.

Mittlerweile hat sich der Weiler weiterentwickelt. Landi, Lidl, Borner, Derendinger, Migros-Outlet, zwei Autogaragen, Helvesco-Schuhe, Tennisbau und verschiedene kleinere Gewerbebetriebe haben sich inzwischen niedergelassen. Auch das Ortsmuseum Langnau-Mehlsecken befindet sich im Weiler.

14-Jähriger unterrichtete in der Schule

Nach dem von Wirt Urs Lerch offerierten Aperitif begrüsste nun OK-Präsidentin Regula Bolliger-Zürcher die Gästeschar. Sie referierte darüber, dass um 1800 die Kinder aus Mehlsecken den Unterricht in Langnau besuchten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Unterricht obligatorisch. 1833 erbaute die Korporation Mehlsecken ein eigenes Schulhaus, worin auch der 14-jährige Martin Arnold unterrichtet haben soll. Danach besuchten die Schüler bis 1868 den Unterricht wieder in Langnau.

1913 erstellt die Korporation Mehlsecken ein neues Schulhaus. Auf das Schuljahr 1970/71 wurde die Gesamtschule aufgehoben. Die Kinder der fünften und sechsten Klasse aus Langnau und Mehlsecken besuchten den Unterricht im Mehsecker-Schulhaus. Die übrigen Schüler wurden mit dem Schulbus nach Langnau gefahren. Als das neue Schulhaus in Langnau erstellt war, wurde die Schule Mehlsecken geschlossen und als Wohnhaus genutzt.

Samariterverein stellt Ehrengäs

Die Mehlseckerfest ist – ausser bei Jubiläen – nicht öffentlich. Jedes Jahr wird aber ein Ehrengast eingeladen. Diesmal war es der Samariterverein Langnau, der durch Samariterlehrerin Leonie Kumschick und Materialverwalter Jürg von Rohr vertreten war. Der Verein, der im Jahr 1943 gegründet wurde, bietet jährlich mehrere Kurse und Blutspende-Aktionen im Hotel Sonne in Reiden an. Er leistet an mehreren Anlässen Sanitätsdienst und führt jährlich einen Brunch durch. Der Samariterverein Langnau engagiert sich freiwillig für die Allgemeinheit, weil er im Notfall aus Überzeugung Leben retten will, war den Ausführungen von Leonie Kumschick zu entnehmen.