Mehr Abfall für die erzo: KVA Buchs stellt ihre Öfen ab
«In den 16 Jahren, die ich im Betrieb bin, ist das noch nie vorgekommen», sagt Harald Wanger, Geschäftsleiter der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs. Denn: Vom 6. bis 10. Dezember wird die KVA ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Ein sehr seltenes Ereignis. Grund dafür ist die Erneuerung beziehungsweise der Ersatz der Mittelspannungsschaltanlage. Dies führt dazu, dass die KVA während dieser Zeit weitgehend stromlos ist. «Unsere beiden Öfen sind ausser Betrieb und es kann kein Abfall verbrannt werden», sagt Wanger.
Von Montag bis Freitag werden pro Tag normalerweise zwischen 500 und 600 Tonnen Abfall bei der KVA Buchs angeliefert. Diese werden an sieben Tagen die Woche verbrannt, was eine Verbrennungsmenge von rund 400 Tonnen pro Tag ergibt. Es ist also ein riesiger Berg Abfall, der während ein paar Tagen nicht verarbeitet werden kann. Harald Wanner sagt: «Unsere Nachbaranlagen KVA Turgi und erzo Oftringen sind informiert und werden sicher einen Teil des anfallenden Kehrichts übernehmen.» Und weiter: «Andererseits haben unsere Grosslieferanten die Möglichkeit, den Abfall für einige Tage zwischenzulagern.»
Kehrichtabfuhr findet ganz normal statt
Einzelne Gemeinden, zum Beispiel Hendschiken, kommunizieren die «eingeschränkte Kehrichtanlieferung» auch auf ihrer Website. Das kann allerdings verwirrend sein. Harald Wanger sagt: «In jener Woche wird von Industrie- und Gewerbebetrieben sowie Privatpersonen kein Kehricht angenommen. Die ordentliche Kehrichtabfuhr unserer Verbandsgemeinden ist davon aber nicht betroffen – das heisst, die Gemeinden dürfen ihren Kehricht anliefern. Wir können diese Mengen über ein Not-Konzept verarbeiten.»
Auch die Abnehmer der Abwärme aus der Abfallverwertung der KVA Buchs, zu denen unter anderem die Migros-Betriebe im Wynenfeld, die Technischen Betriebe Suhr und das Kantonsspital gehören, müssen nicht frieren. Wanger erklärt: «Dieses Ereignis hat keinen Einfluss auf die Abnehmer der Fernwärme. Wir können über ein internes Notstromaggregat die Dampf- und Heisswasserproduktion sicherstellen.»
Über 300 000 Menschen im Einzugsgebiet
Dem Gemeindeverband für Kehrichtbeseitigung RegionAarau-Lenzburg (Gekal), der die KVA betreibt, gehören über 100 Aargauer Gemeinden mit mehr als 300000 Einwohnenden an. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Muri über das Seetal, Wynental und Suhrental über die Region Aarau-Lenzburg bis ins östliche Fricktal.