Mehr Schnee als in den Sportferien: Der Winter meldet sich zurück – für wie lange noch?
Die Tulpen blühen, die Birkenpollen fliegen schon länger, die Skianzüge haben wohl viele schon längst verstaut. Doch dieser Tage meldet sich der Winter nochmals zurück. Nachdem am ersten Aprilwochenende in Teilen der Schweiz bereits die Marke von 25 Grad geknackt wurde, verharren die Temperaturen im Flachland nur wenig über dem Gefrierpunkt, die Schneefallgrenze liegt bei 400 bis 700 Metern, vereinzelt hagelte es auch.
In mittleren Lagen liege mehr Schnee als in den Sportferien,konstatierte SRF Meteo. Auf der Schwägalp AR beispielsweise wurde Mitte Februar 22 Zentimeter Schnee gemessen, am Sonntag waren es 75 Zentimeter. In Sörenberg LU und Saanenmöser BE lag Mitte Februar gar kein Schnee, nun reichte es für eine weisse Decke von 21 respektive 14 Zentimeter.
Laut SRF Meteo wird in den nächsten 48 Stunden nochmals 5 bis 50 cm Neuschnee am Alpennordhang erwartet. Danach soll es wieder wärmer werden. Im Flachland soll gemäss den Prognosen der Wetterdienste am Donnerstag die 10-Grad-Marke wieder geknackt werden. Das Frühlingswetter kommt also bald wieder.
Schnee im April sei keine Seltenheit,hält MeteoSchweiz fest. Das Ungewöhnliche am diesjährigen April sei primär die «enorme Wärme» in der ersten Monatshälfte gewesen.
Weshalb der April macht, was er will
Dass der «April macht, was er will», ist übrigens kein leerer Spruch. MeteoSchweiz erklärt, wie das unbeständige Wetter zustande kommt: Im April seien die Meere und Polargebiete noch kalt. Die Sonne stehe bereits wieder recht hoch, sodass sich die Erdoberfläche in mittleren Breiten, wie beispielsweise in Mitteleuropa, gut erwärmen könne.
Dringe dann kalte Polarluft nach Mitteleuropa vor, werde sie tagsüber über dem Land erwärmt und steige auf. «Daraus entstehen Quellwolken und in der Folge die wechselhaften Wetterbedingungen: Regenschauer, Schneeschauer und sonnige Abschnitte wechseln sich ab», schreibt MeteoSchweiz. Typisches Aprilwetter eben.
Dem derzeit kalten Wetter fiel auch die Patrouille des Glaciers zum Opfer.Das bekannte Skitourenrennen auf der 57 Kilometer langen Strecke zwischen Zermatt und Verbier wurde abgesagt.Nur an der kleinen Patrouille am Sonntag von Arolla nach Verbier hielten die Organisatoren fest. Diese führt nicht über den Tête Blanche, den höchsten und kältesten Punkt der grossen Patrouille.(mjb)