Es wird ein Grossanlass, wie ihn Menziken schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Vom 20. bis 22. Juni findet in der Wynentaler Gemeinde das 118. Aargauer Kantonalschwingfest statt. Andreas «Res» Mäder, der in der Gemeinde auch Vizeammann ist, befasst sich als OK-Präsident zusammen mit einem 15-köpfigen Team seit gut zwei Jahren mit den Vorbereitungsarbeiten. «Ich war selber nie Schwinger», räumt er ein. Aber als langjähriger Wirt im Gasthof Homberg hat er während vieler Jahre das Hombergschwinget mitorganisiert und am Anlass mitgearbeitet. 2016 wurde er deshalb auch vom Schwingclub Kulm zum Ehrenmitglied ernannt.

Nun packt er zusammen mit dem Schwingclub die Herausforderung an und organisiert das Kantonale Schwingfest, vor 35 Jahren war der Anlass zuletzt in Menziken zu Gast. Seitdem hat sich einiges verändert, Mäder sieht vor allem den logistischen Aufwand als besondere Herausforderung, wie etwa die Bereitstellung von genügend Parkplätzen. Alleine für den Sonntag, 22. Juni, werden in Menziken 4500 bis 5000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Deshalb appelliert das OK schon jetzt an das Publikum, dass möglichst viele Leute mit dem öffentlichen Verkehr anreisen sollen.

Der Vorverkauf für die insgesamt über 4000 Steh- und Sitzplätze in der Schwingarena läuft seit Anfang Januar, ein Ticket braucht es nur für den Sonntag. Dann steigen die «ausgewachsenen» Schwinger ab 8.15 Uhr in den Sägemehlring, am Nachmittag gibt es vor dem Schlussgang einen feierlichen Festakt. Es werden rund 140 Schwinger aus der ganzen Nordwestschweiz und Gastschwinger aus dem Ägerital erwartet.

Aber auch an den weiteren Tagen ist ein volles Programm geplant. Am Freitag gibt es den Auftakt mit einem volkstümlichen Abend und auch der Gabentempel kann dann bereits besichtigt werden. Am Samstag finden ein Jassturnier und der Jungschwingertag statt, dazu werden rund 150 Nachwuchstalente erwartet. Am Samstagabend sorgen die beliebte Gruppe ChueLee und die Luzerner Sängerin Jessica Ming für Unterhaltung. Für die jüngere Generation organisiert der Verein «After Sun Zetzbu» jeweils am Freitag- und Samstagabend eine Party.

Diverse lokale Gruppen und Vereine betreiben auf dem Gelände ein «Beizli» oder arbeiten im grossen Festzelt mit. «Insgesamt werden am Wochenende rund 500 bis 600 Helferinnen und Helfer auf dem Platz sein», schätzt Mäder. Die Suche nach helfenden Händen läuft schon seit einiger Zeit, für Einsätze kann man sich weiterhin anmelden. Der OK-Präsident weiss: «Die wenigsten Leute können sich ein Jahr im Vorhinein verpflichten.»

Für den Aufbau des Festgeländes und der Schwingarena bleibt dem OK nur wenig Zeit, am Montag vor dem Schwingfest kann die rund fünfzig bis achtzig Personen umfassende Baucrew auf das Gelände. Denn der Anlass findet auf der Menziker Sportanlage und in der Doppelturnhalle statt, die auch von der Schule genutzt werden.

Bei den Aufbauarbeiten hilft auch eine Gruppe des Zivilschutzes mit, die in Menziken einen zweiwöchigen WK absolviert. «Wir hatten ein Riesenglück, dass wir unseren Antrag an den Zivilschutz rechtzeitig gestellt haben», so Mäder. Denn 2026 muss dasKantonalschwingfest in Aarau Rohr ohne die Unterstützung des Zivilschutzes auskommen.

Und auch wenn bis zum Schwingfest noch viel Arbeit wartet, hofft Mäder bereits jetzt auf gutes Wetter und ein unfallfreies Wochenende: «Wir wollen ein super Fest auf die Beine stellen.» Ausserdem will man möglichst ohne Defizit davonkommen, die Kosten für das Kantonale belaufen sich auf rund 400’000 Franken. Das OK ist den vielen grossen und kleinen Sponsoren dankbar. «Ohne sie ist ein so grosses Fest nicht möglich», erklärt Mäder. Seit dem letzten Dezember stehen mit der AXA Versicherung, der EWS Energie AG, der Migros Aare und den Raiffeisenbanken Beromünster und Reitnau-Rued die Hauptsponsoren fest. Weiterhin in Arbeit – beziehungsweise im Wachstum – sind hingegen die drei Lebendpreise. Dazu gehören der Muni Menzo, das Fohlen Evana vom Homberg und das Rind Mogli.