Nach Bronze an Paralympics: Gemeinde feiert Ilaria Renggli und Luca Olgiati für Leistungen in Paris
Es war ein feierlicher und berührender Moment, als Christian Kramer, Gemeindepräsident von Mettauertal, Ilaria Renggli und ihren Mann Luca Olgiati auf dem Bärenplatz in Hottwil begrüsste. Verwandte, Bekannte, Freunde, Vertreter der Paralympics, der Behörden und viele Bewohnerinnen und Bewohner waren zum Festakt gekommen. Hatte es am Morgen noch stark geregnet, so schien jetzt am Nachmittag die Sonne – und das Wetter hielt, bis auf einen kurzen Moment mit wenigen Regentropfen.
Die Musikgesellschaft Wil spielte, die Vereine des Mettauertals schwenkten ihre bunten Fahnen. Die Gemeinde hatte auf dem Bärenplatz eine Bühne und viele Tische und Bänke platziert; diese waren bis auf den letzten Platz besetzt. Familien mit kleinen Kindern, Alt und Jung sassen da und hörten gebannt zu.
Schweizer Sportgeschichte geschrieben
Regierungsrat Alex Hürzeler würdigte die Leistung der zwei Sportler, die seit fast drei Jahren in Hottwil wohnen und kurz nach den Paralympics in Paris geheiratet haben. «Ilaria Reggli hat mit der ersten Medaille an den Paralympics im Badminton-Sport Schweizer Sportgeschichte geschrieben», freute sich Hürzeler «Du hast in nur vier Jahren eine schier unmögliche Leistung erbracht. Chapeau meinerseits.»
Im Sport brauche es Vorbilder wie sie. Gleichzeitig würdigte Hürzeler die ebenfalls hervorragende Leistung von Luca Olgiati, der in den Badminton-Disziplinen den hervorragenden 9. Rang erreichte. «Solche Leistungen werden einem nicht geschenkt», betonte Hürzeler. Er freue sich auf künftige Top-Leistungen.
Als Überraschungsgast war der pensionierte SRF-Sportreporter Berni Schär angereist. In seinem Interview mit der überaus sympathischen Ilaria Olgiati erfuhren die Anwesenden viel Persönliches aus dem Leben der Medaillengewinnerin. Vor allem, dass sie und ihr Mann sich in Hottwil sehr wohl fühlten und wenn immer möglich an den Anlässen der Gemeinde und der Vereine teilnähmen.
Dazu gehöre auch die die Gemeindeversammlung. Ilaria Olgiati, die aus Suhr stammt, ist auch dort in Vereinen aktiv. Sie spielt in der Musikgesellschaft Klarinette und schätzt den Kontakt mit Menschen verschiedener Alters- und Berufsgruppen. In ihrer Freizeit sei sie eine begeisterte Bäckerin, ebenso ihr Mann. Sie selbst bevorzuge süsses Gebäck und Kuchen, ihr Mann backe Brot in allen Varianten.
18 Wochen Sport-Rekrutenschule absolviert
Sport hat im Leben von Ilaria Olgiati-Renggli von jeher eine grosse Bedeutung, doch sie ist kein Ein-Themen-Mensch. An der Alten Kantonsschule in Aarau machte sie die Matura und arbeitete darauf ein halbes Jahr im Bureau bei Volg. Daraufhin absolvierte sie während 18 Wochen die Spitzensport-Rekrutenschule. «Es ist nicht gut, nur auf den Spitzensport zu setzen», betonte Olgiati.
Mit anderen Spitzensportlerinnen und -sportlern setzte sie sich mit allgemeinen Themen wie Kommunikation oder Physiotherapie auseinander und hatte anschliessend Zeit fürs persönliche Training. Schär verriet auch das Lebensmotto der jungen Frau, einen Satz von Mark Twain: «Gib jedem Tag eine Chance, dass es der schönste deines Lebens wird.»