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Zahl der Asylgesuche ist sprunghaft angestiegen – warum das nicht erstaunt

Letztes Jahr haben 14'928 Menschen in der Schweiz um Asyl gebeten. Das ist 35 Prozent mehr als 2020. Damit erreichte die Zahl der Asylgesuche wieder das Niveau vor der Pandemie. Zum ersten Mal seit 2010 kommen nicht mehr am meisten Menschen aus Eritrea.

2021 wurden hierzulande 14’928 Asylgesuche eingereicht. Das sind 3887 mehr als im ersten Coronajahr. Der Grund für die deutliche Zunahme um mehr als einen Drittel ist denn auch in der Pandemie zu suchen. Wegen der restriktiven Reisebeschränkungen sei die Zahl der Gesuche 2020 deutlich tiefer ausgefallen, betont das Staatssekretariat für Migration (SEM) in seiner Mitteilung vom Dienstag.

Für 2022 rechnet der Bund mit 16’500 neuen Asylgesuchen. Angesichts der zahlreichen Krisen- und Konfliktherde im Nahen und Mittleren Osten sowie auf dem afrikanischen Kontinent sei das Migrationspotenzial nach Europa weiterhin hoch, schätzt das SEM.

Das wichtigste Herkunftsland war vergangenes Jahr Afghanistan mit über 3000 Gesuchen. Damit kommen erstmals seit 2010 nicht mehr am meisten Schutzsuchende aus Eritrea. Aus Sicht des SEM hat der Anstieg der Gesuche afghanischer Staatsangehöriger jedoch nichts mit dem Machtergreifung durch die Taliban im letzten Sommer zu tun. Die Zunahme sei vielmehr das Resultat davon, dass Afghaninnen und Afghanen auf dem Balkan, in Griechenland und in der Türkei weiter in Richtung Westen gelangt seien. (rwa)

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