«Es geht um unser Bekenntnis zur Mobilität»: Autobahn-Freunde eröffnen Abstimmungskampf für mehr Strassen
Ende November wartet ein heisser Abstimmungssonntag auf die Schweiz. Neben der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen und zwei Mietvorlagen geht es auch um den Ausbau des Autobahnnetzes. Hier hat am Dienstag eine illustre Runde den Abstimmungskampf für die Pro-Seite eröffnet.
Für den 5,3 Milliarden teuren Ausbauschritt weibelten die Ständeräte Fabio Regazzi (Mitte), Thierry Burkart, Pascal Broulis (beide FDP), Mauro Poggia (MCG) und die Nationalrätinnen Katja Riem (SVP) und Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte) sowie Nationalrat Thomas Hurter (SVP). Es gehe um nichts weniger als «um unser Verhältnis und unser Bekenntnis zur Mobilität», sagte Regazzi. Mit dem Geld sollen Autobahnen so saniert werden, dass sie den «aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen», aber auch «einschneidende Engpässe» sollen beseitigt werden.
Konkret soll etwa die A1 bei Bern teilweise auf acht Spuren ausgebaut werden. Zwischen Le Vengeron (GE) und Nyon (VD) soll es künftig sechs Spuren haben. Dazu kommen weitere Strassenprojekte wie der Rosenbergtunnel St.Gallen, der Rheintunnel in Basel und der Fäsenstaubtunnel in Schaffhausen. Mit dem Ausbau soll gezielt Stau verhindert werden, führte FDP-Präsident Thierry Burkart aus. Seien die Autobahnen verstopft, dann weiche der Verkehr auf die Nebenstrassen aus und brächte Städte und Dörfer an den Anschlag.
Ein Puzzle, bei dem es alle Teile braucht
Alle an der Pressekonferenz beeilten sich zu sagen, dass es bei der Vorlage nicht um ein Gegeneinander der Verkehrsmittel gehe. Ein Ja zu mehr Autobahn sei nicht ein Nein zu mehr öffentlichem Verkehr. Im Gegenteil. Der Gesamtverkehr sei «ein Puzzle, bei dem es alle Teile braucht», so Pascal Brouils. Sonst leide die Wirtschaft, die Bevölkerung und auch die Umwelt. So sei Stop-and-go bei Stau beispielsweise deutlich schädlicher als rollender Verkehr.
Gegen den Ausbau des Strassennetz haben mehrere linke Parteien und Organisationen das Referendum ergriffen. Sie sammelten rund 100’000 Unterschriften ein, doppelt so viele wie nötig.(mg)