Am Freitag geht in Uerkheim die «Sonne» wieder auf
Nur kurz war der Gasthof Sonne geschlossen. Am 30. Juli verabschiedeten sich Sahra Klaus und Reinoud Notten. Morgen Freitag fängt das neue Wirtepaar an. Logatharan Thangarajah in der Küche und Pawathariny Logatharan im Service werden bei gleichbleibenden Öffnungszeiten eine gutbürgerliche Schweizer Küche anbieten. «Diese Küche habe ich von Grund auf gelernt hier in der Schweiz und dafür bin ich sehr dankbar», erklärt der neue Wirt, der wie so viele aus seinem Land wegen des Bürgerkriegs 2008 in die Schweiz geflüchtet ist.
In Sri Lanka war er Geschäftsführer eines Lebensmittelladens. In der Schweiz meldete sich der heute 42-Jährige für einen Gastro-Grundausbildungskurs an. «Was und wie ein Volk kocht, verrät viel über dessen Geschichte und Kultur», sagt er. In der Folge hat sich Thangarajah in der Gastronomie aus- und weitergebildet bis zum Koch EFZ und Berufbildner. In diversen Gastrobetrieben war er tätig, beispielsweise als Koch im Restaurant Federal in Zofingen, oder im Restaurant Moosersagi in Wiliberg. Zuletzt arbeitete das Ehepaar, das seit 2014 verheiratet ist, in ihrem Wohnort Sissach im Hotel Restaurant Sonne. Nun folgt der Wechsel ins gleichnamige Gasthaus — und damit verbunden auch der Umzug nach Uerkheim in die Wirtewohnung über dem Lokal.
Noch im Mai dieses Jahres war in der Gastrozeitung HGZ ein Portrait über Logatharan Thangarajahs schier unglaubliche Karriere erschienen. Dort war zu vernehmen, dass er am liebsten Rösti kocht. Am Schluss dieses Portraits wünschte er sich: «Irgendwann werde ich mit meiner Frau ein eigenes, gutbürgerliches Restaurant führen.» Dieses irgendwann kommt nun viel früher als erwartet; dieses «irgendwann» ist schon morgen Freitag: Die beiden sympathischen Gastgeber laden herzlich ein zur Neueröffnung. Um 11 Uhr geht es los, mit einem Apéro bei schönem Wetter auf der Terrasse. Danach geht es zum Mittagessen. Gläser und Geschirr in der «Sonne» sind neu, sonst bleibt vieles wie gewohnt. Auch der Stammtisch ist dort, wo er immer war.
Beim Fototermin präsentiert sich der neue Wirt bodenständig im Schwingerhemd an der Seite seiner Frau. Und er verrät uns zum Schluss noch dies: «Uerkheim tönt in der Sprache Sri Lankas übersetzt: ein glückliches Leben!» Wenn das kein gutes Omen ist.