
Muhen: Beliebte Craft Beer Bar Hoperia in der «Waldeck» schliesst im Sommer
Im Juli 2021 eröffnete die Hoperia im altehrwürdigen Gasthof Waldeck eine Craft Beer Bar als Pop-up-Betrieb. Also als Unternehmen, welches nur für kurze Zeit an diesem Ort tätig ist. Die «Waldeck» wird irgendwann abgerissen, die Besitzerfirma Amazam AG aus Baar (ZG) will neu bauen. «Wir rechneten am Anfang mit anderthalb Jahren, hofften auf ein weiteres Jahr und nun werden wir es auf vier Jahre bringen», sagen Daniel Heer und Andreas Siegrist. Sie hätten länger bleiben können, bis Ende Jahr oder sogar darüber hinaus. «Wir wollen auf dem Höhepunkt aufhören», sagen die beiden.
«Schöne Zeit, viel gelernt»
Die Hoperia sei für die beiden zu einem «extremen Freizeitfresser» geworden und zudem hätten sich bei beiden die Lebenssituationen verändert. Daniel Heer (44) hat als Vater zweier Kinder, 11- und 15-jährig, familiäre Verpflichtungen. Andreas Siegrist (32) hat in seinem «anderen Job» als Logistikberater die Chance, ein höheres Pensum zu erhalten. «Am Schluss fehlte uns wohl die Energie und die Lust», geben die beiden zu, betonen aber im gleichen Atemzug, wieviel ihnen diese vier Jahre gebracht haben. Beim Start im Juli 2021 waren sie noch zu fünft. «Wir waren alles Bierbrauer, von der Gastronomie hatten wir jedoch keine Ahnung, das haben wir alles Schritt für Schritt gelernt und dabei natürlich auch Fehler gemacht», blicken Heer und Siegrist zurück. «Wir haben viel gelernt, es war eine schöne Zeit mit ständigen Hochs und Tiefs». Drei der fünf Gründer zogen sich im ersten Betriebsjahr zurück. Andreas Siegrist übernahm und arbeitet fulltime. Verstärkt wurde das Team durch Daniela Lüscher, die seit drei Jahren fest angestellt ist. Dazu kommen acht Mitarbeitende im Stundenlohn. Sie alle wurden vergangene Woche über die Schliessung informiert.
«Craft Beer, was ist das?»
Die Hoperia ist beliebt. Im ländlichen Muhen war eine Craft Beer Bar anfangs gewöhnungsbedürftig. «Auf der ersten Karte führten wir kein Lagerbier, das war Hardcore für die Kunden», erklärt Daniel Heer. Heute weiss man in Muhen, was Craft Beer ist. Ob ein Nachfolgebetrieb kommt, ist fraglich. Der Online-Shop läuft weiter. Noch bis zur Abschlussparty am 12. Juli wird in der Hoperia Craft Beer ausgeschenkt. Inzwischen steht hier sogar ein normales Lagerbier auf der Bierkarte. KF