Zum Schutz des Strohdachhauses in Muhen: Die Feuerwehr befeuchtet das Dach vor dem 1. August
Es dauert nicht mehr lange, dann feiert die Schweiz Geburtstag. Nebst Grill oder Brunch wird dies meist auch mit Feuerwerken getan. Das kann riskant sein. Für Tiere, für die Umwelt – und potenziell auch für historische Bauten wie das Strohdachhaus in Muhen, wie der Kommandant der Feuerwehr Entfelden-Muhen auf Anfrage sagt: «Durch das Feuerwerk besteht die Möglichkeit, dass das Strohdach Feuer fängt.»
Aus diesem Grund ist auf der Website der Feuerwehr am 31. Juli und am 1. August jeweils die Übung «Strohdachhaus feuchten» eingetragen. «Es handelt sich bei der Aktion um eine präventive Massnahme», so Graber. Wenn es in den Tagen davor regnet, werde die Übung nicht durchgeführt. Gefahr, das innere des Hauses – also das Museum – mit dem Wasserstrahl zu beschädigen, bestehe bei der Routineübung nicht.
«Das Befeuchten des Daches kann die Brandgefahr erheblich reduzieren», hält Lorna Oliver, Fachspezialistin Kommunikation bei der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV), fest. Die für das Gemeindegebiet zuständige Feuerwehr zeige mit der Massnahme, wie wichtig ihr der Erhalt dieses Objektes ist.
«Das Strohdachhaus in Muhen ist bezüglich Bauart, Baustil und Raumeinteilung ein bedeutungsvolles und imposantes Bauwerk», sagt Oliver. Es müsse deshalb möglichst original als Zeitzeuge für die nachfolgenden Generationen erhalten werden. Das Strohdachhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Seit den 1960er-Jahren ist es ein Museum.
«Die Bedachung aus Stroh ist einzigartig und trägt wesentlich zum authentischen Erscheinungsbild des Objektes bei», fährt sie fort. Gleichzeitig biete die Bedachung aus brennbarem Baustoff aber auch wenig Widerstand gegen Feuer und Funken. Generell wünsche man sich von der Bevölkerung, einen vorsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern, sagt Oliver von der AGV. «Dies gilt überall, und vor allem in der Umgebung des erwähnten Objektes.»