
Terrorverdacht: Mann greift Menschen auf Markt im Elsass an – ein Toter
Nach einem Angriff im elsässischen Mulhouse mit einem Toten und mehreren Verletzten hat die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das teilte die Behörde mit. Der Täter habe mehrere Polizisten angegriffen und dabei «Allahu Akbar» (etwa «Gott ist am grössten» auf Arabisch) gerufen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geht von einem islamistischen Motiv aus.
Ein Passant, der einschritt, wurde von dem Mann ebenfalls angegriffen. Er starb. Drei Polizisten wurden bei dem Angriff in der Stadt nahe der Grenze zu Baden-Württemberg am Nachmittag verletzt. Der mutmassliche Täter wurde festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Angriff bei einem Markt, die Tatwaffe soll ein Messer gewesen sein.
Staatschef Macron sagte in einem Videostatement: «Es gibt angesichts der Äusserung des Terroristen also keinen Zweifel an einer islamistischen Terrortat.» Der Familie des Opfers spreche er sein Beileid aus. Zugleich sagte Macron, er und die Regierung seien entschlossen, weiterhin darauf hinzuarbeiten, den Terrorismus in Frankreich auszuradieren.

Bild: Keystone
«Der Horror hat unsere Stadt ergriffen»
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Weitere Informationen zum mutmasslichen Täter nannten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Verweis auf einen Staatsanwalt, dass der Mann in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet sei.
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau wollte sich noch am Abend nach Mulhouse (Mülhausen) begeben. Auch Personal der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wird vor Ort erwartet.
Bürgermeisterin Michèle Lutz schrieb auf Facebook: «Der Horror hat unsere Stadt ergriffen.» Den Opfern und ihren Angehörigen sprach sie ihr Mitgefühl aus.
Immer wieder hatte es in Frankreich in den vergangenen Jahren terroristische Anschläge gegeben.(dpa)