Nach Aarburg nun auch Murgenthal: Gemeinde wehrt sich gegen Ausbaupläne der SBB
Für Pendler und Ausflügler sind die Ausbaupläne der SBB gute Neuigkeiten. Sie profitieren künftig von mehr Zügen, die auf dem Schweizer Schienennetz unterwegs sind. Weniger erfreut sind dagegen diejenigen, die an Bahnlinien leben, wo künftig mehr Güter- und Personenzüge vorbeirollen.
So wurde bereits Kritik aus den Solothurner Gemeinden Subingen und Derendingen laut. Kürzlich meldete auch ein Quartierverein aus Aarburg Widerstand gegen die SBB-Ausbaupläne an. Der Verein führte dafür die vielen negativen Einwirkungen auf das Quartier als Gründe an: Lärmemissionen, gefährdete Nachtruhe, Sicherheitsbedenken bei einspurigem Gleis sowie ein Werteverlust der angrenzenden Liegenschaften.
Gemeinde befürchtete umgeleitete Züge in der Nacht
Nun kritisiert auch die Gemeinde Murgenthal den Ausbau des Schienennetzes, wie das Regionaljournal Aargau/Solothurn von SRF am Freitag berichtet. So sollen ab 2025 mehr als 70 zusätzliche Züge täglich über die Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist fahren. Ab 2035 gar nochmals 80 Züge mehr.
Zwar liegt Murgenthal gar nicht an dieser Neubaustrecke, sondern an der alten Linie Olten-Burgdorf-Bern. Allerdings befürchtet man in der Gemeinde, dass Züge auf die alte Linie umgeleitet werden, wenn an der Neubaustrecke Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden. Diese Arbeiten würden vorwiegend nachts durchgeführt.
2002 hat der Kanton Aargau mit der SBB vereinbart, dass die Neubaustrecke jährlich höchstens 40 Nächte lang gesperrt sein darf. Bislang habe sich die SBB daran gehalten, schreibt die Gemeinde Murgenthal. Letzten Frühling allerdings habe die Bundesbahn angekündigt, die Strecke künftig öfter sperren zu wollen. Laut den neuesten Plänen seien gar keine Beschränkungen für Nachtarbeiten mehr vorgesehen, so der Murgenthaler Gemeinderat. (luk)