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Von «Three Lions» bis «Un’estate Italiana»: Das sind die besten Fussballsongs

Pop über Fussball ist meistens grauenhaft. Wir haben hier ein paar der wenigen guten Beispiele hervorgekramt. Und wurden dabei gleich mehrfach in der Schweiz fündig.

The Lightning Seeds: «Three Lions»

Fussball und Musik ist meistens keine sonderlich gute Kombination. Denken Sie beispielsweise an Monika Kaelin und die Schweizer Nationalmannschaft, die zur WM 1994 «America» gesungen hat. Es gibt viele Fehltritte und die Perlen sind rar. Und doch ist einer der besten Fussballsongs auch einer der bekanntesten: «Three Lions» von The Lightning Seeds.

Kaum ein anderes Lied schafft es so gut, die Ambivalenz zwischen Resignation und Träumerei einzufangen, die jeder Fussballfan kennt (sofern er oder sie sich nicht aus unerklärlichen Gründen für irgendein Bayern dieser Welt entschieden hat): «Thirty years of hurt / never stopped me dreaming». Wunderschön traurig. Wunderschön.

Del Amitri: «Don’t Come Home Too Soon»

Wir bleiben auf der Insel. Del Amitri spielten für Schottland den offiziellen WM-98-Song. Und die Band um Justin Currie machte daraus nicht die übliche Feel-Good-Hymne, sondern spielte ein selten schönes «Don’t Come Home Too Soon». Hier träumt niemand vom Titel. Schon alleine das Erreichen der nächsten Runde ist ein Grund, um sich eine schottische Sommernacht lang für immer in den Armen zu liegen. Ein gesungenes Plädoyer für mehr (Fussball-)Realismus.

Die Aeronauten: «Weltmeister»

Eine der besten Bands, die die Schweiz je gesehen hat, hat auch einen der besten Fussballsongs geschrieben, die die Schweiz je gehört hat: Die Aeronauten mit «Weltmeister». In maximaler Knappheit entzaubert der viel zu früh verstorbene Olifr M. Guz den Fussball ganz generell: «Ich tat nur, was ich musste / Ich ging hin und schoss das Tor.» So wird man Weltmeister. Mindestens.

Knöppel: «Abseits (du Wichser)»

So eine Art musikalische Blutgrätsche sind Knöppel und ihr «Abseits (du Wichser)». Es haut den Punk an den Schonern vorbei auf die Schienbeine. Mit vielen Schimpfwörtern erklärt die Band die Abseitsregel (und vielleicht auch etwas mehr aus dem Leben). Und gibt dem Sport wieder eine Portion Anarchie zurück, die von all den VARs und klimatisierten Stadien in Katar geraubt wurde.

Manuel Stahlberger: «S erscht Mol»

Ebenfalls aus der Ostschweiz stammt Manuel Stahlberger. In «S erscht Mol» erzählt er rührend, wie man sich erfolgreich in einen Fussballclub verliebt – auch wenn das hier – für den Autor unerklärlich – der FC St.Gallen ist. Spoken Word mit dunklem Beat und trotzdem macht Stahlberger so klar, warum dieser Fussball ein so umwerfender Sport sein kann.

Gianna Nannini & Edoardo Bennato: «Un’estate Italiana»

Allen diesen Songs war gemein, dass sie der Versuchung widerstehen, all die Emotionalität, die im Fussball steckt, noch zusätzlich mit Gefühlsdrama zu verstärken. Ganz anders «Un’estate Italiana» von Gianna Nannini & Edoardo Bennato. Da flattert der Pathos nur so durchs Stadion. Aber so hinreissend, dass wir auch 2024 noch mitschunkeln. Am Ende wünschen wir uns doch alle eine «Notti magiche».

Sportfreunden Stiller: «54, 74, 90, 2006»

Gute Fussballsongs können im Idealfall auch gut mitgesungen werden. Ein Paradebeispiel ist «54, 74, 90, 2006» von den Sportfreunden Stiller. Simpel in seiner Botschaft und trotzdem nicht zu plump. Da singen wir alle gerne mit, auch wenn aus unserer Sicht die Deutschen jetzt nicht unbedingt noch ein «2024» anhängen müssten.