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Russin flüchtet weinend von der Halbinsel Krim

Noch immer ist nicht geklärt, was zu den massiven Explosionen auf der Halbinsel Krim geführt hat. Fest steht aber, dass es den Bewohnern dort nun etwas zu ungemütlich geworden ist.

Die Krim wurde 2014 von Russland annektiert. Seither leben viele Russen vor Ort oder verbringen ihren Urlaub auf der Halbinsel. Die Explosionen, deren Ursache noch immer nicht klar ist, hat die Menschen vor Ort nun aber verunsichert. Sie fürchten sich vor einem neuen Krieg. Verstärkt wird diese Angst wohl noch durch Selenskis Versprechen, die Krim wieder zurückzuerobern. In seiner abendlichen Videoansprache betonte der ukrainische Präsident am Dienstag:

«Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung.»

Der russischen Bevölkerung wird durch Wladimir Putin nach wie vor glaubhaft gemacht, dass es sich beim Angriff auf die Invasion, um eine «Spezialoperation» handle. Ziel sei es, die Ukraine von «Nazis» zu befreien. So wurde am Strand der Krim bis am Dienstag weiterhin sorglos gesonnt und gebadet – bis riesige Explosionen die Idylle zerstörten.

Das ukrainische Verteidigungsministerium meinte dazu sarkastisch, dass die Präsenz von besetzenden Truppen auf der ukrainischen Krim nicht mit der touristischen Hochsaison kompatibel sei.

Einen Tag später teilte der Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Geraschenko auf Twitter ein Video, das den Stau auf den Strassen der Krim zeigt. Die Menschen wollen weg. Es folgt ein Clip einer Russin, die weinend von ihrer Flucht berichtet.

Sie wolle die Krim wirklich nicht verlassen, es sei so schön da, schluchzt sie. Sie habe sich daran gewöhnt:

«Es fühlte sich wie ein Zuhause an. Alles war so schön und heimelig.»

In den sozialen Medien fällt das Mitgefühl für die Russin sehr gering aus. Gerashchenko wirft die Frage auf, ob es den Russen nun langsam klar werde, dass es sich wirklich um einen Krieg handle.

Waren die Strände vor den Explosionen noch voll, bot sich danach ein anderes Bild: Nur Stunden nach der Explosion war der Strand wie ausgestorben.

Auch noch einen Tag nach der Explosion kam es zu Staus auf der Halbinsel.

Mindestens 252 Bewohner des der Explosion nahegelegenen Ortes Nowofjodorowka seien in Notunterkünfte gebracht worden. Dies berichtete der von den Besatzern eingesetzte Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, gemäss der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Zudem sei die Gasversorgung zweier Ortschaften vorübergehend eingestellt worden.