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Chansonnière und Stil-Ikone Françoise Hardy ist im Alter von 80 Jahren gestorben

Sie war Sängerin, Schauspielerin und Muse von Modeschöpfern. Und sie hinterlässt ein grosses musikalisches Erbe. Hardy hatte Krebs und war Anhängerin der Sterbehilfe.

Bekannt geworden ist Françoise Hardy 1962 mit ihrem Hit «Tous les garçons et les filles», die die damals 18-jährige Französin selbst geschrieben hatte. Erst zwei Jahre zuvor, mit 16 Jahren, hatte sie ihre erste Gitarre bekommen. Es folgte eine Reihe von Hits, die zum grossen Teil von ihr selbst getextet und komponiert waren. Lieder wie «Comment te dire adieu» oder «Tous les garçons et les filles» machten Hardy weltberühmt. Sie nahm Lieder auch auf Englisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch auf. 1963 ging Françoise Hardy beim Grand Prix Eurovision für Monaco an den Start und wurde Fünfte.

Später befand Hardy diese frühen Jahre ihrer Karriere in künstlerischer Hinsicht als so schlecht, dass sie Wiederveröffentlichungen der Chansons verhindern wollte. 2001 erschien trotzdem eine Sammlung von 50 Liedern aus jener Zeit.

Markenzeichen war ihre melancholische und luftige Stimme. In Jeans und Leder gekleidet, erregte die gross gewachsene, bildhübsche Sängerin grosse Aufmerksamkeit. Sie wurde zur Stil-Ikone, die von Modeschöpfern wie Paco Rabanne, Yves Saint Laurent oder Chanel mit Kleidern überhäuft wurde. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit vielen bedeutenden Künstlern wie Serge Gainsbourg, Mick Jagger und Bob Dylan. 1981 heiratete sie den Musiker Jacques Dutronc, mit dem sie Hits wie «Et moi, et moi, et moi» aufnahm. 2023 wählte sie das Magazin «Rolling Stone» als einzige Französin in die Liste der 200 bedeutendsten Sängerinnen und Sänger aller Zeiten.

Sie sprach sich für Sterbehilfe aus

Im Jahr 2004 war Hardy an Krebs erkrankt und sprach sich 2021 in einem Interview für Sterbehilfe aus. «Jemanden, der unheilbar krank ist, unerträglich leiden zu lassen, bis er stirbt, ist unmenschlich,» sagte sie der Zeitschrift «Paris Match». Sie wolle «bald und schnell gehen, ohne zu grosse Prüfungen», wie etwa nicht atmen zu können. Am 11. Juni ist sie nach Angaben ihres Sohne Thomas Dutronc im Alter von 80 Jahren gestorben.