
Passendes Ende eines schwierigen Herbsts: Nati verliert gegen Spanien das letzte Spiel des Jahres
Dass es an diesem Montag im Duell gegen den Europameister Spanien für die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft nicht mehr um das Resultat ging, war seit Freitag klar. Seit dem Tag, als der Nati gegen Serbien nur ein 1:1 gelang und der Abstieg aus der Nations League A besiegelt war.
Dennoch hoffte man, mit einem Achtungserfolg, oder zumindest mit einem Remis, einen versöhnlichen Jahres-Abschluss realisieren zu können. Eines Jahres, in welchem die Euphorie während der EM vieles überstrahlte, viele Probleme lange vielleicht auch etwas kaschierte.
Doch diese Versöhnung wollte der Schweiz im letzten Spiel des Jahres nicht gelingen. Obwohl die Nati zwei Mal ausgleichen konnte, unterlag sie mit 2:3 dem Europameister, bei dem lediglich drei Spieler in der Startelf standen, welche im Juli im EM-Final begannen.
Dennoch wurde schnell klar, dass die Schweizer – auf fünf Positionen verändert im Vergleich zum Spiel gegen Serbien – auch gegen dieses Spanien Mühe haben würden.
Die Spanier dominierten das Geschehen schnell, entwischten den hoch stehenden Schweizern immer wieder. Zweimal konnte Eray Cömert stark klären. Der Euphorie in Teneriffa tat dies keinen Abbruch, bereits nach 15 Minuten stimmten die Aficionados von Spanien eine Welle an.
Die Spanischen Spieler konnten auf dieser Welle surfen, reihten Angriff an Angriff. Nach Cömerts Rettungstaten konnte sich auch Yvon Mvogo, der überraschend im Tor stand, einige Male auszeichnen. So auch in der 31. Minute, in welcher Ricardo Rodriguez im Strafraum Alvaro Morata etwas gar ungestüm umrannte und einen Elfer verschuldete. Doch Mvogo parierte erst den Schuss von Pedri, den Nachschuss von Nico Willimas klärte Remo Freuler, ehe Yeremy Pino den Ball doch noch versenken konnte.
Sowohl für Pino, noch mehr aber für Pedri war diese Partie eine spezielle: Beide sind Kanaren, Pedri wuchs unweit vom Estadio Heliodoro Rodríguez López auf. So wurde vom Publikum auch lautstark gefordert, dass er den Elfer schiessen darf.
Immerhin Topf 1 in der Quali gesichert
Zwar konnte die Schweiz nach gut einer Stunde durch Joel Monteiro ausgleichen. Doch der alte Abstand war schnell wieder hergestellt. Bryan Gil profitierte nach einem Missverständnis der Schweizer in der 68. Minute und erzielte das 2:1. Wenig später dasselbe Bild: Die Schweiz konnte durch Andi Zeqiris verwandelten Elfer ausgleichen – die Spanische Antwort aber folgte prompt. Vincent Sierro verschuldete einen Elfer, den Mvogo nicht halten konnte.
Während die Spanier also ein emotionales Fest zum Jahresende feiern durften, beschliesst die Schweiz die Nations League passend zur ganzen Kampagne: Sieglos.
Immerhin konnten ein paar Spieler auf sich aufmerksam machen. So zeigte Simon Sohm gute Ansätze. Cömerts Grätschen sorgten nicht nur für Szenenapplaus, sondern waren auch von einer Wichtigkeit. Und auch Mvogo konnte sich trotz dreier Gegentreffer beweisen. Der schönste Schweizer Moment aber gehörte Joel Monteiro: Gegen zwei Spanier setzte er sich durch und erzielte sein Premieren-Tor für die Schweiz.
Wer sich von all diesen Aspiranten effektiv für die WM-Qualifikation vom kommenden Jahr aufdrängen konnte, weiss nur Murat Yakin. Immerhin ist mittlerweile klar, dass die Schweiz für die Quali in Topf 1 gesetzt ist. Wenn es schon mit einem Sieg nicht klappen wollte für die Schweiz, so wurde zumindest dieses Ziel erreicht.