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Sonderausstellung «Cool down Aargau»: Es wird immer heisser – was können wir selbst tun?

Die Sonderausstellung «Cool down Aargau» im Naturama zeigt auch anhand von Ideen mehrerer Schulklassen, wie man in der eigenen Gemeinde aktiv werden kann.

Jahr für Jahr wird es auf der Erde heisser. Der rasante Klimawandel verlangt von uns eine Anpassung an die neuen Bedingungen. So fasst das Naturama in Aarau die heutige Situation zusammen. Und fragt in der neuen Sonderausstellung «Cool down Aargau» wie wir uns ans Klima anpassen und unsere Umgebung kühlen könnten.

Es bleibt in der Ausstellung natürlich nicht bei den vielen Fragen, es werden viele mögliche Antworten aufgezeigt, die man im Kleinen bei sich selbst und/oder auf Stufe Gemeinde realisieren kann.

«Jede und jeder kann etwas beitragen»

Norbert Kräuchi vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) brachte das Anliegen der Ausstellung an der Vernissage so auf den Punkt: «Wir müssen handeln. Jede und jeder kann etwas dazu beitragen. So können wir zusammen sehr viel erreichen.» Es gelte, die Generationenverantwortung zu übernehmen, der Kanton Aargau tue das.

Die Sonderausstellung «Cool down Aargau» zeigt, wie wir uns ans Klima anpassen und unsere Umgebung kühlen könnten.
Bild: Raphaël Dupain

Die Bereichsleiterin Museum, Jasmin Winkler, bedankte sich für die grosse Unterstützung des Kantons. Ihr Dank ging auch nach Zürich, baut die Aargauer Ausstellung doch auf der Ausstellung «Cool down Zurich» auf. Um Beispiele für Folgen des Klimawandels ist sie nicht verlegen und blendete beispielsweise kurz zurück in den viel zu trockenen und viel zu heissen Sommer 2023. Zu trocken? Zu heiss? Zu viel Regen aufs Mal? Auch Winkler will mit der Ausstellung aufzeigen, welche Handlungsspielräume wir im Kleinen haben.

Viel Wasser trinken oder ein Kübel Wasser zur Abkühlung?

Grossratspräsidentin Mirjam Kosch bezog sich in ihrer Grussadresse auf das Motto «Cool down Aargau», und wünschte sich sehr, dass sich die zunehmend hitzige politische Auseinandersetzung im Kanton Aargau wieder abkühlen möge. In der Hitze empfehle man ja, viel Wasser zu trinken. Ob das in der Politik auch helfe? Ein Kübel Wasser zur Abkühlung wäre manchmal fast hilfreicher, meinte sie.

Grossratspräsidentin Mirjam Kosch wünschte sich sehr, dass sich die zunehmend hitzige politische Auseinandersetzung im Kanton Aargau wieder abkühlen möge.
Bild: Raphaël Dupain

Aargauer Schulklassen zeigen, was man konkret tun kann

Im Naturama ist noch viel anderes zu sehen als in Zürich. Allein schon einen Besuch wert sind die herausragenden Arbeiten mehrerer Aargauer Schulklassen im Rahmen des Projekts «Schulen fürs Klima». Sie haben sich unter Begleitung von Lisette Senn, Projektleiterin Bildung im Naturama, mit ihren Lehrkräften und unter Einbezug von Expertinnen und Experten intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.

Die Arbeiten mehrerer Aargauer Schulklassen im Rahmen des Projekts «Schulen fürs Klima» sind schon einen Besuch wert.
Bild: Raphaël Dupain

Ziel dieses projektartigen Unterrichts war (und ist, weitere Klassen können sich melden), dass Schulklassen in und für ihre Gemeinde Massnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung entwickeln. Die Massnahmen werden jetzt im Sinne eines Mitmachmuseums im Naturama präsentiert.

Möglichkeiten für die eigene Gemeinde erarbeiten

Darin geht es etwa darum, dass die Beteiligten Auswirkungen des Klimawandels auf ihre unmittelbare Umgebung kennen und erkennen, ebenso Möglichkeiten für Klimamassnahmen innerhalb der Gemeinde. Die Gemeinden erhalten damit konkrete Hinweise für Umsetzungsmassnahmen.

Klingt gut, werden manche jetzt denken. Aber wird auch was draus? Nicht immer, hier aber schon. Beispielhaft mögen die Schülerinnen und Schüler der 4. bis 6. Klasse aus Kallern stehen, die ihre Fragen, Überlegungen, Erkenntnisse und Forderungen unter heftigem Applaus eines begeisterten Publikums im Naturama gleich selbst vorstellten. Sie erzählten, was für sie besonders herausfordernd war, was ihnen gefallen hat («etwas für die Natur zu tun»), was sie dabei gelernt haben, und was dabei herausgekommen ist.

Das haben die Klassen in Kallern vorgeschlagen

Sie fragten sich etwa, wie man ältere Menschen und Kleinkinder im Sommer auf den geteerten Strassen vor der Hitze schützen kann. Möglichkeiten zur Kühlung erkannten sie in der Entsiegelung von Plätzen, in Sitzgelegenheiten mit schattenspendenden Bäumen, Brunnen mit kühlendem Wasser, einer Kneipp-Anlage. Dem Gemeinderat stellten sie die Idee «Sitzgelegenheiten mit schattenspendenden Bäumen» vor. Erste Bäume sind bereits gepflanzt, weiteres ist im Tun.

Viele Angebote für Familien und Schulklassen

Zur Ausstellung angeboten werden auch Führungen für Schulklassen, für Gruppen, ein Einführungskurs für Lehrkräfte, didaktische Materialien, ein Naturlabor, ein Mitmach-Museum mit Malvorlagen für Kinder, die hier ihre Zukunftsstadt gestalten können und anderes mehr.

Zur Ausstellung angeboten werden auch Führungen für Schulklassen, für Gruppen.
Bild: Raphaël Dupain

An drei «Lösungstischen» können Ausstellungsbesucherinnen und Besucher für die eigene Gemeinde Ideen kreieren, mit dem Handy abfotografieren und der Klimaberatungsstelle des Naturama mailen. Diese verspricht, die Ideen zu sichten, Feedback zu geben und gegebenenfalls mit anderen Personen, Gemeinden oder Projekten zu vernetzen.