
Holocaust-Gedenktag: In Israel heulen Sirenen landesweit – Überlebende sprechen über ihre Zeit in Auschwitz
Mit landesweitem Sirenengeheul hat Israel der sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust gedacht. Um 10.00 Uhr vormittags (Ortszeit) kam das öffentliche Leben für zwei Minuten zum Erliegen – Autofahrer hielten an, Menschen unterbrachen ihre Wege, um in stillem Gedenken zu verharren. In der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem begann im Anschluss die zentrale Zeremonie.
Auch in diesem Jahr fällt der Gedenktag in eine Zeit des Krieges. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 sind im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet worden. 24 israelische Geiseln sowie die Leichname von 35 Entführten befinden sich weiterhin in der Gewalt der Hamas.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zog in seiner Rede in Yad Vashem am Mittwochabend Parallelen zwischen der islamistischen Hamas und den Nationalsozialisten. Beide hätten das Ziel, das jüdische Volk zu vernichten, sagte Netanjahu. Der Kampf gegen die Hamas werde fortgeführt, bis alle Geiseln zurückgekehrt und die Terrorgruppe zerschlagen sei. Auch bekräftigte er erneut, Israel werde dem Iran keine Atomwaffen erlauben.
Während der NS-Zeit wurden von 1933 bis 1945 rund sechs Millionen Juden ermordet. In Israel leben heute noch knapp 120’000 Holocaust-Überlebende – rund 13’000 weniger als vor einem Jahr.(dpa)