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Netflix bleibt der Marktleader in der Schweiz – verliert aber 100’000 zahlende User

Fast alle Schweizerinnen und Schweizer nutzen einen Videodienst. Das zeigt eine neue Studie. Neben Youtube und Netflix werden auch die Angebote der klassischen Fernsehsender immer wichtiger.

Jede dritte Schweizerin und jeder dritter Schweizer hat ein Netflix-Abo. Gemäss einer Studie vom Online-Vergleichsdienst Moneyland gibt es in der Schweiz 2’400’000 zahlende Nutzer, das sind 38 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Branchenprimus unter den TV-Streamingdiensten hat dabei aber sogar zahlende Kunden verloren: Es sollen rund 100’000 weniger sein als im Vorjahr, wie Moneyland am Dienstag schreibt.

Ansonsten kommt die Studie zum Schluss, dass die Streamingdienste stärker genutzt werden. 92 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens einen Dienst nutzen. Vor einem Jahr waren es noch 89 Prozent. Wenig überraschend ist der beliebteste Videodienst weiterhin Youtube. «Allerdings nutzen die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer nur das kostenlose Angebot der Google-Tochter», so Moneyland. Gerade einmal 9 Prozent gaben in der Studie an, für das Youtube-Premium-Angebot zu bezahlen.

Die Fernsehsender haben gelernt

Einen deutlichen Zuwachs bei den Nutzerinnen und Nutzern stellte die Studie bei Disney Plus und Amazon Prime Video fest. Diese konnten «ihre Nutzerzahlen um jeweils rund 8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr steigern», wie es in der Mitteilung heisst. Die Zahlen sind immer mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen: Offizielle Abo- und Nutzerzahlen veröffentlichen die grossen Streamingdienste in der Regel nicht.

Solide Werte attestiert die Befragung auch den Streamingportalen der Fernsehsender. «57 Prozent der Befragten nutzen mindestens eines der abgefragten Streamingangebote eines TV-Senders», schreibt Moneyland. Das zeige die Flexibilität der TV-Sender: «Die Fernsehsender haben sich auf die Konkurrenz durch die Videostreaming-Anbieter eingestellt», heisst es in der Mitteilung.

Die meisten Nutzerinnen und Nutzer haben nur ein Abo

Spannend sind auch zwei weitere Beobachtungen aus der Studie. Erstens: Die meisten Personen haben nur ein Abo von einem Streamingdienst und nicht für mehrere. «10 Prozent zahlen für zwei Abos, fünf Prozent für drei Abos und zwei Prozent für vier Abos», schreibt Moneyland.

Zweites: Die Zahlen für die Sport-Streaming-Dienste fallen eher ernüchternd aus. «Nur 15 Prozent der Befragten geben an, für mindestens einen Sportdienst zu bezahlen», so die Studie. In der Schweiz buhlen drei Anbieter um Sport-Fans: Blue Sport von Swisscom, Sky Sport und Dazn. «Nur wenige wollen Sport streamen», fasst Moneyland das Ergebnis trocken zusammen.