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Nur noch für 150 Franken zollfrei einkaufen: So gehen Einkaufstouristen ennet der Aargauer Grenze mit der neuen Regelung um

Der Bundesrat hat auf das neue Jahr die Wertfreigrenze für Einkäufe im Ausland von 300 auf 150 Franken gesenkt. So arrangieren sich die Menschen an der Landesgrenze damit.

Nicht alle kennen die neue Regelung, die ab diesem Jahr gilt, wie eine Nachfrage von Tele M1 auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums zeigt. Zollfrei eingeführt werden dürfen nur noch Waren im Wert von 150 Franken, statt wie bis anhin 300 Franken. Bei einem Gespann aus dem Aargau klärt die Mutter ihre Tochter darüber auf. Sie ist ein gebranntes Kind und hatte die Änderung deshalb auf dem Schirm. «Ich wurde schon erwischt und musste zahlen», sagt Angelika Kaufmann.

Die meisten aber machen sich an diesem ersten Einkaufstag im neuen Jahr wenig Gedanken. Wer nah an der Grenze wohnt, löst die Sache pragmatisch: Man fährt einfach häufiger zum Einkaufen nach Deutschland, teilt den Grosseinkauf also auf mehr Fahrten auf.

Oder man wendet einen kleinen Trick an. «Kind und Kegel mitnehmen und wenn es gehen würde auch noch den Hund», lacht Rainer Ackermann aus Kaisten. So kann der Einkauf nämlich auf mehrere Köpfe aufgeteilt werden. Denn die Zollfreigrenze zählt pro Kopf und Tag.

Die Meinungen darüber, ob die ab 2025 gültige Änderung Sinn macht, sind geteilt. «Ein Schuss ins eigene Bein», findet einer. «Es macht schon Sinn, wenn man so den Einkaufstourismus ein wenig einschränkt», meint ein anderer. Und ein Ehepaar sieht es locker: «Wir brauchen sowieso nie mehr, für uns spielt das keine Rolle.»

Schwieriger wird es bei Waren, die man nicht einfach aufteilen kann und mit denen man nun schneller mal über die Zollfreigrenze hinaus kommt. Carina Gerspach zeigt ein Brautkleid, das sie in ihrem Laden in Bad Säckingen vergangene Woche verkauft hat. «189 Euro, das hat noch gepasst», sagt sie. Mit dem Jahreswechsel ist das nun anders. Da ihre Kundschaft grösstenteils aus der Schweiz kommt, bibbert sie um die Auswirkungen der höheren Zollfreigrenze.

Umsonst Sorgen macht sich vor einem Einkaufszentrum hingegen Rainer Ackermann. Die «zwei Liter Milch zu viel», die er nach seinem Wissensstand eingekauft hat, werden ihm an der Grenze keine Probleme machen. Seit 10 Jahren darf man so viele Milchprodukte kaufen, wie man will – jedenfalls bis zum neuen Grenzbetrag von 150 Franken.(pin)