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Fünf Jahre vermisst: Kater Haize findet wieder nach Hause – «solche Happy Ends gibt es immer wieder»

Dank einer aufmerksamen Neuenhoferin konnte die Bergdietiker Tierschützerin Beatrice Hafner eine lange verschollene Katze ihren Besitzern zurückgeben. Sie erzählt von der Einfangaktion und warum Halter von vermissten Katzen ihre Hoffnung nicht so schnell aufgeben sollen.

Manchmal schreibt das Leben die schönsten Geschichten. So im Falle von Kater Haize aus Regensdorf-Watt. Die Besitzer meldeten die schwarze Katze am 27. April 2020 als vermisst. Knapp fünf Jahre später konnten sie das Tier wohlbehalten und gesund wieder in die Arme schliessen.

Möglich machte das Tierschützerin Beatrice Hafner aus Bergdietikon. Die Rentnerin betrieb 20 Jahre lang die Katzenauffangstation «Samtpfoten in Not» und vermittelte Tiere. Vor drei Jahren trat sie kürzer und konzentriert sich seither auf ihre eigenen 15 Büsis. «Doch wenn Katzen in Not sind, rücke ich natürlich immer noch aus.»

Kater Haize baute sich ein Nest in einem Gebüsch an der Hardstrasse in Neuenhof.
Bild: zvg

Das tat sie auch vergangene Woche, als sie in der Facebook-Gruppe «Vermisste/Gefundene Katzen in der Schweiz» eine Meldung von Jeannine Barry aus Neuenhof las. Ihr war ein schwarzes Büsi aufgefallen, das seit einigen Wochen um die Blöcke an ihrem Wohnort an der Hardstrasse schlich. Das Tier habe sich ein Nest in den Büschen gebaut, in dem es oft schlafe, berichtete Jeannine Barry und lieferte gleich noch Fotos von der Katze.

Chip-Lesegerät half bei der Identifikation

Beatrice Hafner kontaktierte die Melderin und fuhr nach Neuenhof, um dem Büsi zu helfen. Die Tierschützerin fand das Tier in seinem Unterschlupf. Mit etwas Futter lockte sie den Kater aus seinem Versteck und schaffte es, ihn mithilfe eines Chip-Lesegeräts zu identifizieren. «Ich sah, dass er seit fünf Jahren vermisst wird, und nahm Kontakt zu seinen Besitzern auf», erzählt Hafner. «Diese konnten es kaum glauben, dass Haize tatsächlich wieder aufgetaucht ist. Sie haben sich sehr gefreut.»

Bei der Übergabe der Katze in Regensdorf-Watt erfuhr Hafner von den Besitzern, dass eine ihrer zwei Katzen vor ein paar Wochen verstorben sei. «Dass sich Haize vor ein paar Wochen in Neuenhof bemerkbar gemacht hat, scheint für mich kein Zufall zu sein. Vielleicht hat er gemerkt, dass die neue Katze seiner Besitzer wieder ein Gspändli braucht.»

Der schwarze Kater Haize mit seinem neuen Gspändli.
Bild: zvg

Wie der Kater von Regensdorf-Watt nach Neuenhof gekommen ist, darüber kann Hafner nur mutmassen. «Ich denke nicht, dass er die ganze Strecke selbst zurückgelegt hat. Er kann mit dem Auto nach Neuenhof gekommen sein.»

Katze tauchte in den Rebbergen auf

Es ist nicht das erste Mal, dass die Tierschützerin eine seit langem vermisste Katze wieder mit ihren Besitzern zusammenführen kann. «Solche Happy Ends gibt es immer wieder», sagt Hafner. Sie erinnert sich etwa an eine Katze, die vor zwei Jahren in den Birmenstorfer Rebbergen aufgetaucht war und die bereits seit neun Jahren als verschollen galt. Abenteuerlich sei das Einfangen einer nach einem Umzug entwischten Katze gewesen, die sich auf dem Parkplatz der Autobahnraststätte Würenlos verirrt hatte.

Der Rekord der am längsten verschwundenen Katze liege bei 15 Jahren, so Hafner. Damit ein Wiedersehen auch nach so langer Zeit möglich ist, müssten die Tiere gechippt und auf der Heimtier-Datenbank Anis registriert sein. «Ich empfehle den Besitzern, ihre Kontaktangaben wie Adresse und Telefonnummern stets aktuell zu hinterlegen», sagt Hafner.

Überdies warnt sie davor, zugelaufene Katzen mit Schälchen auf dem Balkon oder im Garten monatelang anzufüttern und nichts zu unternehmen. Ihr Tipp: «Klären Sie ab, ob in der Umgebung eine Katze gesucht wird, gehen Sie zum Tierarzt oder verständigen Sie den Tierschutz. Im besten Fall kommt es zu einem Happy End wie im Falle von Haize.»