Kunst im XXL-Format: Im Reusspark entstehen tonnenschwere Skulpturen aus Schwemmholz
Ein fünf Meter langer Hecht und ein drei Meter hohes Pferd: Das sind die Dimensionen der beiden Skulpturen, an denen derzeit vier Künstler im Reusspark arbeiten. Initiant des lebendigen Kunstspektakels ist Alex Schaufelbühl, der als freischaffender Bildhauer in einer Werkstatt auf dem Reusspark-Areal arbeitet.
Er verbringt seine Mittagspause jeweils am Ufer der Reuss. In der ausladenden Kurve des Flusses sammelt sich viel Schwemmholz an. Diese oft ungewöhnlich geformten Hölzer, die alle einen unverkennbaren Charakter haben, faszinieren den Künstler. Und so entstand die Idee, mit diesem Material ein Kunstwerk herzustellen.
Die Dimensionen des Pferdes und des Hechtes sind gross. Schaufelbühl braucht Hilfe, um sie innert weniger Tage zu realisieren. Seit Dienstag arbeitet er deshalb gemeinsam mit Steinbildhauer Cla Coray aus Oberrieden, Holzkünstler Matthias Gehrig aus Biberstein und dem Fricktaler Künstler Daniel Schwarz an den beiden Skulpturen. «Wir sind alle Handwerker, da braucht es nicht viele Worte», kommentiert Schaufelbühl die unkomplizierte Zusammenarbeit mit seinen Kollegen.
Täglich wird elf Stunden lang gearbeitet
Die offene Werkstatt der Künstler befindet sich unter freiem Himmel, im lauschigen Rosenpavillon an der Reuss. Hier können Interessierte noch bis zum 31. August mitverfolgen, wie aus Metall und Schwemmholz überdimensionale Skulpturen entstehen. Bevor die insgesamt sieben Tonnen gesammeltes Schwemmholz angebracht werden, braucht es eine tragende Unterkonstruktion aus Stahl, die einem Gerippe ähnelt.
Schaufelbühl freut sich, dass er seine Kollegen für diesen aussergewöhnlichen Event zusammentrommeln konnte. Täglich arbeiten sie elf Stunden an den beiden imposanten Skulpturen. Die tonnenschweren Tiere werden später beim benachbarten Restaurant Gnadenthal und beim Pferdestall zu stehen kommen.
Die offene Werkstatt passt ideal zum Reusspark-Jahresthema «Tierisch gut». Die Institution setzt auf die tiergestützte Intervention und bietet den Bewohnenden die besondere Form der Therapie und Aktivierung. Dieses Jahr soll das therapeutische Repertoire um weitere Tierarten erweitert werden.
Noch bis zum 31. August kann man den Kunstschaffenden jeweils von 10 bis 19 Uhr im Rosenpavillon bei der Arbeit an den Skulpturen über die Schultern schauen. Wer das verpasst hat, der kann zwischen dem 2. und 6. September jeweils von 18 bis 18.45 Uhr an einer Führung mit den vier Künstlern teilnehmen. Dort werden sie die Skulpturen präsentieren und über ihre Entstehung berichten.