Nur ein Wunsch an eine Zauberfee
Zum Leserbrief «Mittels Kostenbremse zu tieferen Krankenkassenprämien!». Ausgabe vom 14. Mai.
Bei der Prämienentlastungsinitative wissen wir in etwa, was auf uns zukommt: Zu der aktuellen Prämienverbilligung von 5,4 Milliarden Franken (2022) kommen noch einmal ca. 3,5 bis 5 Milliarden Franken dazu. Bezahlt mit Steuergeldern. Mit diesem Wissen kann man für oder gegen diese Initiative sein. Bei der «Kostenbremse» sind die Folgen nicht so offensichtlich. Gemäss den Initianten sollen «Fehlanreize verschwinden, aber natürlich ohne Rationierungen und Leistungsabbau». Aber solange konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Initative fehlen, ist dieser Vorstoss nur ein (populistischer) Wunsch an eine gute gelaunte Zauberfee, die alle Wünsche ohne negative Konsequenzen möglich machen kann. In der Realität ist die Kostenbremse ein Globalbudget. Wenn das budgetierte Geld aufgebraucht ist, gibt es keine Krankenkassen-Leistungen mehr. Da springen teure Zusatzversicherungen in die Lücke. Ausserhalb der Mitte-Traumwelt heisst das profan: Zweiklassenmedizin.
Thomas Gutersohn, Präsident der Ärztinnen und Ärzte des Bezirks Zofingen