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Ab dem 1. Dezember gibt es bis zu 25 Prozent Rabatt auf Tickets des Tarifverbunds A-Welle

Eine neue Rabattaktion soll zur Verwendung der «Fairtiq»-App im A-Welle-Busverkehr anregen. Für wen lohnt sich die Aktion, und wer sollte besser ein Abo lösen? Wir haben nachgefragt und nachgerechnet.

Der Tarifverbund A-Welle wirbt mit einer Rabattaktion. Wer ab dem 1. Dezember mit der App «Fairtiq» unterwegs ist, könne pro Kalendermonat von bis zu 25 Prozent Rabatt profitieren. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember werden die Rabatte auf Mehrfahrten- und Multikarten abgeschafft. Bisher hatte man dabei 10 Prozent Rabatt gegenüber Einzelkäufen. Kaufen kann man sie trotzdem noch. Für wen lohnt sich also das neue Rabattmodell?

Christine Neuhaus, Geschäftsführerin Tarifverbund A-Welle.
Bild: zvg

«Mit dem neuen Rabattmodell ‹premyo› wollen wir unsere Kundschaft zu mehr Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Tarifverbund motivieren – 5 Prozent Rabatt gibt es bereits ab Ausgaben von 10 Franken innerhalb eines Kalendermonats», sagt Christine Neuhaus, Geschäftsführerin der A-Welle.

Man steigt ein, startet in der App die Fahrt und beendet sie, wenn man wieder aussteigt. Zusätzlich gibt es das Monats-Capping, das je nach Anzahl Zonen die monatlichen Kosten im A-Welle-Gebiet deckelt. Doch in einigen Fällen fährt man mit den klassischen Angeboten günstiger. Hier sind drei Nutzungsszenarien mit fiktiven Personen:

Der Kurzstreckenpendler Kurt

Kurt nutzt den regionalen ÖV für den Arbeitsweg. Dabei steigt er stets am gleichen Ort ein und am selben Ort aus. Er fährt immer in den gleichen drei Zonen, immer hin und zurück. Bei 220 Werktagen im Jahr zahlt Kurt in der App rund 1700 Franken jährlich, bei ihm entfaltet die Kostendeckelung ihre volle Wirkung. Am günstigsten fährt er trotzdem mit einem Jahresabo für 1161 Franken.

Die Gelegenheitsfahrerin Lisa

Lisa nimmt öfters am Wochenende den Bus auf dem Rückweg vom Ausgang, und ab und zu mal fürs Einkaufen unter der Woche. Dabei tätigt sie rund zehn Fahrten im Monat. Mal ist die Strecke kürzer, mal länger. Eine Multikarte eignet sich nicht für sie, da sie in unterschiedlichen Zonen unterwegs ist. Auch die Kostendeckelung ist für sie nicht relevant, da sie die Betragsgrenze nicht erreicht.

Wenn sie ihre Tickets einzeln kauft, zahlt sie monatlich rund 80 Franken. Jährlich sind das etwa 960 Franken. Lisa fährt am günstigsten, wenn sie ein Halbtax-Abo für 190 Franken im Jahr löst. Dann bezahlt sie noch 694 Franken jährlich inkl. Halbtax. Mit dem neuen «Fairtiq»-Rabatt obendrauf sind es 667.60 Franken. Lisa spart dadurch mit der App 26.40 Franken im Jahr.

Der Freizeitfahrer Fridolin

Fridolin ist leidenschaftlicher ÖV-Passagier und Ornithologe. Am liebsten fährt er in die entlegensten Orte der Region, um seltene Vogelarten mit seiner Kamera abzulichten. Auch bei ihm lohnt sich ein Halbtax-Abo. Mehrmals die Woche durchfährt er mehr als fünf Zonen des Tarifverbunds und gibt so im Einzelkauf gut und gerne 150 Franken monatlich für Tickets aus.

Die Kostengrenze kommt selbst bei seinen hohen Ausgaben nicht zum Tragen, weil er mehr als 5 Zonen befährt. Nun macht sich der «premyo»-Rabatt bemerkbar: Mit monatlichen Halbtax-Kosten eingerechnet bezahlt er statt 166 Franken in der App nur 146 und kommt so auf eine Jahresdifferenz von 240 Franken. Dafür kann er gleich seine Kamera gegen Sturzschäden versichern.

Der Zonenplan der A-Welle mit den Tarifzonen. Das Gebiet erstreckt sich über Teile der Kantone Aargau und Solothurn.
Bild: PD

Fazit zum neuen Rabatt-Angebot

Für Pendlerinnen und Pendler lohnt sich der Rabatt in der «Fairtiq»-App nicht, die finanziellen Vorteile kommen nicht zur Geltung. Sie fahren besser mit einem Abo und müssen so nicht jedes Mal bei Fahrtantritt und -ende mit dem Telefon hantieren.

Bei gelegentlicher Nutzung des Tarifverbunds springt mit dem Rabatt ein geringer finanzieller Vorteil heraus. Wer sowieso im Bus am Handy ist und wem die Interaktion mit der App nichts ausmacht, hat nichts zu verlieren.

Am meisten profitieren jedoch diejenigen vom Angebot, die regelmässig lange, unterschiedliche Strecken in der Region befahren. Was für fast alle Nutzungstypen gilt: Ein Halbtax könnte sich lohnen.