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GA-Ärger auf dem iPhone: So bringen Sie Ihren Swisspass wieder zum Laufen

Wochenlang konnten iPhone-Nutzer ihr GA nur mit einem Trick vorweisen. Nun haben die SBB das Problem zwar behoben. Doch über den Trick dazu informieren sie die Kunden nicht. Dafür lancieren sie mit einem Update ihrer App zahlreiche Neuerungen.

Der Spiessrutenlauf für GA-Kunden begann im August. Wer sein Abonnement für den öffentlichen Verkehr digital vorweisen wollte, erhielt nach einem Update in der SBB-App stets folgende Fehlermeldung: «Swiss Pass Mobile ist abgelaufen.» Wer wollte, konnte zwar jeweils – wie empfohlen – die App vom Swiss-Pass-Konto trennen und danach das GA erneut mit der Applikation verknüpfen. Doch meist ploppte dieselbe Fehlermeldung bereits beim nächsten Start von SBB-Mobile wieder auf. Und das auch, wenn das GA noch monatelang gültig war.

Über den Bug haben die SBB ihre Kunden nie informiert. Wer jedoch auf eine nachsichtige Kondukteurin traf, erhielt den Tipp: Zweimal nach rechts wischen, dann erscheint ein Reservecode. Damit lässt sich das GA zwar ebenfalls vorweisen. Doch eine dauerhafte Lösung des Problems ist das nicht. Und die Schweissperlen bei jeder Billettkontrolle erst recht nicht verschwunden.

Wie bringe ich mein GA in der SBB-App wieder zum Laufen?

Inzwischen haben die SBB den Fehler zwar behoben. Doch wiederum haben sie ihre Kundinnen und Kunden nicht darüber informiert. Womit der Ärger unter den Zehntausenden GA-Besitzern anhält.

Wie CH Media von Bahn-Mitarbeitenden erfahren hat, reicht es nämlich nicht aus, einfach ein Update der App SBB-Mobile herunterzuladen. Besitzerinnen und Besitzer von iPhones müssen die App komplett vom Handy löschen und neu installieren. Android-Geräte sind davon ausgenommen.

Wie ein Selbstversuch bestätigt, läuft danach alles problemlos und das GA wird wieder zuverlässig in der App angezeigt. Und das auch nach einem Neustart. Sprich: Wenn der Kondukteur im Wagen auftaucht, sind Schweissausbrüche wieder passé.

Was verspricht die neue App?

Doch damit nicht genug. Wie dieser Tage bekannt wird, warten die SBB auch mit einer generalüberholten App auf …

So sieht die neue SBB-Mobile-App aus: Statt den bisherigen drei Kacheln stehen oben neu noch «Fahrplan», «Touch-Fahrplan» oder «Karte» zur Auswahl.
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Nebst einem neuen Design bietet diese neueste Version von SBB-Mobile statt der bisher oben platzierten Kacheln und der Navigation am unteren Bildschirmrand neu eine horizontale Navigation mit sechs Tabs:

Die sechs neuen Navigationen am unteren Bildschirmrand: «Planen», «Reisen», «Easy Ride», «Billette & Abos», «Shop & Services» sowie «Profil».
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Damit sollen Nutzende «schnell zwischen neuen und bekannten Funktionen hin und her» wechseln können, schreibt das Unternehmen zum Update.

Wann und wo bekomme ich die neue App?

Die neue App gibts ab sofort im App-Store (für Apple-Produkte) oder auf Google Play (für Android-Geräte). Der Roll-out für Android und iOS soll laut SBB jedoch etappenweise bis Mitte November geschehen, wie es im Medienblog des Unternehmens heisst.

Wie erhalte ich meine Junior- oder Mitfahrkarten in die App?

Nach monatelangem Warten gibts die Juniorkarte (für Eltern) sowie die Mitfahrkarte (für Grosseltern, Gotten oder Trainer) für die erwachsenen Begleitpersonen neu auch digital. Das Kinder-Abonnement wird dabei automatisch mit der Swiss-Pass-App der erwachsenen Person verknüpft.

Nach jahrelangem Vertrösten …

… nahm das Juniorkarten-Debakel im Frühling seinen Anfang, als für Kinder und Jugendliche neu ebenfalls zwingend Swiss-Pass-Karten eingeführt und die bisherige Papierlösung abgeschafft wurden. Dass als Folge davon jedes Kind jederzeit seine eigene Plastikkarte dabei haben musste, und für Eltern oder erwachsene Begleitpersonen keine Zweitkarten ausgestellt wurden, erwies sich jedoch sofort als unpraktikabel.

Nach heftigem Widerstand von Nutzerinnen und Nutzern wie auch aus der Politik lenkte die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs schliesslich ein.

Kann ich die Junior- oder Mitfahrkarten auch online kaufen?

Leider Nein. Diese letzte Baustelle im Bereich Junior- und Mitfahrkarten bleibt damit bis auf Weiteres bestehen, wie es bei der Alliance Swiss Pass auf Anfrage von CH Media hiess. Eltern, Grosseltern, Göttis, Onkel oder Eltern befreundeter Kinder müssen damit weiterhin einmal im Jahr persönlich an einem Bahnschalter anstehen, um die 30 Franken für die Junior- oder Mitfahrkarte zu bezahlen.

Dabei wäre es laut Kennern technisch bereits jetzt möglich, die Kinder- und Jugendlichen-Abos ebenfalls online zum Verkauf anzubieten. Dies über dieselben, bereits bestehenden Kanäle wie für die anderen Abos.

Und was sind weitere Vorteile des App-Updates?

Im neuen Navigationspunkt «Reisen» können einzelne Ausflüge weiterhin mit entsprechenden Informationen abgespeichert werden. Wer im Bereich «Pendeln» neu eine Strecke hinterlegt, wird künftig ebenfalls per Push-Mitteilung zum Beispiel über Störungen informiert. Die Pendlerstrecke kann dabei auf einzelne Wochentage und Zeiten definiert werden.

Ebenfalls für Vielfahrende interessant: Im neuen Navigationspunkt «Easy Ride» kann man das Billett beim Einsteigen neu mit einem einzigen Swipe lösen. «Zahlen Sie nur so viel, wie Sie effektiv fahren», verspricht die Bahn. «Die neue Reisefreiheit der Schweiz», preisen die SBB das neue Feature vollmundig an.

Wozu all diese Neuerungen?

SBB-Mobile ist letztmals 2016 überarbeitet worden. Laut dem Bahnunternehmen gehört die App mit 3,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzern monatlich zu den meistgebrauchten Applikationen der Schweiz und sei «mittlerweile der absatzstärkste Vertriebskanal». Täglich werden demnach rund 300’000 Billette verkauft, zwei Millionen Fahrplanabfragen getätigt und 80’000 Mal der Swiss Pass digital vorgewiesen.

So sah die uralte SBB-App bis 2016 aus.
Bild: Keystone

Das nun angebotene Update von SBB-Mobile sei «das Resultat vertiefter Marktstudien sowie Kundeninterviews» und trage somit «Wünschen und Bedürfnissen der Reisenden Rechnung».