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Er wollte den Handwerkerladen austricksen und zahlt nun einen horrenden Preis für seine Schleifmaschine

Mal rasch das Etikett des günstigen Produkts auf das teure kleben? Das ist keine gute Idee.

Martin (Name geändert) muss an seinen Trick geglaubt haben. Vielleicht hat er ihn auch nicht zum ersten Mal ausgeführt. Jedenfalls gehörte eine grosse Portion Abgebrühtheit dazu. Der Schweizer, gerade mal Anfang 20, begab sich am 1. Juni dieses Jahres zur «Bauhaus»-Filiale in Oftringen. Dort nahm er eine Schleifmaschine aus dem Gestell, Modell «Scheppach BTS800». Der Laden wollte 175 Franken dafür, aber das war die Maschine dem jungen Mann mit Wohnort im Niederamt offenbar nicht wert.

Kurzerhand nahm Martin das Preisschild eines wasserdichten Koffers, der für 29.95 Franken zu haben war, und klebte es über das Schild an der Schleifmaschine. Mit diesem präparierten Produkt ging er zur Kasse, bezahlte – und wurde nach wenigen Schritten durch das Sicherheitspersonal aufgehalten.

Martin bezahlte umgehend die Preisdifferenz von 154.05 Franken und berappte ausserdem die von «Bauhaus» geforderten 300 Franken für die Umtriebe. Damit war der Diebstahl quasi abgegolten. Das Unternehmen zeigte ihn jedoch trotzdem an. Deshalb erhielt Martin nun auch noch Post von der Staatsanwaltschaft.

Er wird wegen Urkundenfälschung und dem sogenannt «geringfügigen betrügerischen Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage» zu einer bedingten Geldstrafe von 25 Tagessätzen à 130 Franken und einer Busse von 950 Franken verurteilt. Zusammen mit den Strafbefehlsgebühren beläuft sich die Rechnung auf 1750 Franken. Oder anders gesagt: Statt 175 Franken hat Martin für seine neue Schleifmaschine nun 2225 Franken bezahlt.