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Donghua Li über die Olympischen Spiele: «Besonders der Skisport hat in China sehr stark an Popularität gewonnen»

Donghua Li gewann an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta Gold für die Schweiz am Pauschenpferd. Im Interview erzählt er von der Bedeutung des Wintersports in seinem Geburtsland – und seinen eigenen Aktivitäten im Schnee.

Donghua Li (54) gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Schweizer Sportlern. Am Pauschenpferd holte er sich unter anderem den Welt- und Europameistertitel und krönte seine Karriere mit dem Olympiasieg 1996 in Atlanta. Der selbstständige Unternehmer wurde in Chengdu (China) geboren, wohnt in Adligenswil, unterrichtet Sport, gibt Seminare, bestreitet Turnshows und stellt seine Kontakte mit China in verschiedenen Bereichen zur Verfügung.

China ist keine traditionelle Wintersportnation. Wie hoch ist der Stellenwert des Wintersports in diesem Land?

Donghua Li: Früher war er nicht sehr hoch, es gab ja fast keine Möglichkeiten, Wintersport auszuüben. Ich kam im Alter von 21 Jahren in die Schweiz, und habe auch erst dann den Wintersport kennen gelernt. Heute ist dies in China anders, es gibt einige Wintersportgebiete und Skihallen, auch in Einkaufszentren, und die sind sehr beliebt. Ich kenne eine Familie im Süden von China, wo es sehr warm ist, da gehen die Grosseltern, Eltern und Kinder zweimal in der Woche in die Halle zum Skifahren, und dies bei 30 Grad. Statt ins Fitnesszentrum gehen viele Chinesen in die Skihallen. Beliebt und bekannt ist auch Eiskunstlauf und Shorttrack, weil diese Sportarten in der Halle ausgeführt werden können und auch gefördert werden, und Skiakrobatik. Man kann sagen, dass vor allem der Skisport in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat.

Waren Sie überrascht, als Peking die Zusage für die Olympischen Winterspiele erhielt?

Für mich war dies nicht überraschend, China führte ja noch nie Olympische Winterspiele durch. Für das Land ist dies sehr positiv. Überrascht bin ich eher, dass die Schweiz erst zweimal Austragungsland war.

Glauben Sie, dass diese Spiele in China einen Wintersportboom auslösen?

Diese Spiele werden sich für China mit Bestimmtheit positiv auswirken. Für die Bevölkerung ist es eine sehr gute Gelegenheit, viele verschiedene Wintersportarten kennen zulernen. Dies ist eine grosse Motivation, selber Wintersport zu betreiben, die eine oder andere Sportart auszuprobieren und die Regierung will ja viel in die Förderung investieren.

Welche Sportarten werden Sie am Fernsehen verfolgen?

So viele wie möglich, vor allem Ski alpin, Eiskunstlauf und Skiakrobatik. Besonders freue ich mich auf die Eröffnungs- und Schlussfeier, auf die Snowboard-Wettkämpfe und den Eishockeyfinal der Männer. Einige Wettkämpfe werde ich aufzeichnen, um sie mir dann in aller Ruhe anzusehen.

Welche Sportarten betreiben Sie im Winter?

Ich fahre gerne Ski alpin, manchmal gehe ich auch Schlittschuhlaufen. Dann habe ich das Snowboarden entdeckt, das macht mir sehr viel Spass und geht richtig gut.

Wenn die Pandemie es erlaubt, bestreiten Sie Turnshows und Sie sind auch ein begeisterter Golfspieler (Handicap 17.1) und bestreiten viele Turniere. Da muss man sehr fit sein.

Wenn es möglich ist, trainiere ich jeden Tag ein paar Stunden, mache Golf- und Krafttrainings und Turnübungen und bei schlechtem Wetter trainiere ich auch Golf auf meiner Terrasse, da habe ich neben meinen Turngeräten auch einen kleinen Golfplatz eingerichtet.