«Ich kann mir beide politisch nicht schön trinken» – nach Provokation im «SRF Club» hält Hans-Ueli Vogt eine Standpauke
Die SRF-Sendung «Club» befasste sich am Dienstag mit der Frage, wer die SVP künftig im Bundesrat vertreten soll. Neben den Kandidaten Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt war auch Sanija Ameti, Co-Präsidentin der Operation Libero, eingeladen. Und sie nutzte die Bühne für eine provokante Aussage.
Darauf angesprochen, wer der «grünere Bundesrat» wäre, entgegnete sie: «Beides sind stramme SVP-Politiker. Ich kann mir wahrscheinlich politisch betrachtet keinen von beiden schön trinken.» Aber wenn sie Rösti höre, habe sie wenigstens «gute kulinarische Assoziationen».
Während der Berner Rösti die Provokation weglächelte, liess der Zürcher Rechtsprofessor Vogt die Spitze nicht auf sich sitzen – und gab zünftig Kontra. Er sprach von einer «kruden Beleidigung» und wies Ameti in die Schranken. Die Schweiz lebe davon, dass Menschen unterschiedliche politische Meinungen hätten, sagte er. «Wir haben das System der Konkordanz, in dem wir miteinander nach Lösungen suchen.»
Er würde einer Person nie sagen, dass er sich sie nicht einmal schön trinken könne – auch wenn sie politisch anders denke. «Denn Konkordanz heisst, ich respektiere, dass ein Mensch andere Erfahrungen mitbringt und darum die Welt anders sieht.» Auch würde er nie das Gespräch verweigern. Ameti schaffe dagegen eine «Gesprächsblockade».
Vogt zeigte sich überzeugt – und er spreche auch für Albert Rösti –, dass egal wer gewählt werde, nicht mit diesem Geist in den Bundesrat einziehen werde. «Unsere Schweiz funktioniert, weil wir zu tiefst und aus innerer Überzeugung respektieren, dass wir aufeinander zugehen und zuhören müssen.» (abi)