Ortspartei FDP fordert: «Stopp den Steuern auf Vorrat!»
Die teilweise Offenlegung des Dalchenbachs mit Einleitung in die Wigger macht einen zwiespältigen Eindruck: Die gesetzlich angestrebte Revitalisierung von Fliessgewässern ist in der projektierten Form Augenwischerei, schreibt die Partei in einer Medienmitteilung. Der Hochwasserschutz dürfte nicht wesentlich verbessert werden. Entgegen allen jahrelangen Aussagen ist eine Eindohlung nun plötzlich doch möglich. Damit wäre eine Umlegung des Dalchenbachs von der erzo- zur Wigger-Leitung viel sinnvoller. Den dabei eingesparten Betrag von rund 1 Million Franken könnte man dann für ein wirkungsvolleres Projekt einsetzen. Insgesamt entsteht der Eindruck eines Kompromisses, bei dem Kanton und Gemeinde ihr Gesicht wahren können. Um das Dossier endlich zu Ende zu bringen, stimmen die Anwesenden dem Kreditantrag zu. Dank des Wegfalls jährlicher Abwassergebühren ist die Investition für Strengelbach immerhin selbsttragend.
Beim Budget 2022 nimmt die Versammlung zur Kenntnis, dass der Abschluss 2021 voraussichtlich zum fünften Mal in Folge positiv abschliessen wird. Die FDP vertritt die Grundhaltung, dass die Steuerzahler den zwingenden sowie nötigen Aufwand des Staates nach Leistungsfähigkeit finanzieren sollen, aber nicht mehr. Der Aargau schreibt mittelfristig, konkret innert 4 bis 7 Jahren, eine ausgeglichene Rechnung vor. In Strengelbach resultiert aus den letzten fünf Jahren ein operativer Gewinn von 4,75 Millionen Franken. Der für 2022 vorgeschlagene Steuerfuss von 108 Prozent wird wiederum zu einem Gewinn führen. Diese widerrechtliche Entwicklung ist zu stoppen, Steuern auf Vorrat sind grundsätzlich abzubauen. Dazu wäre für die nächsten 5 Jahre ein Steuerfuss von 100 Prozent angebracht. Um ihn danach nicht wieder anheben zu müssen, spricht sich die Versammlung für 105 Prozent aus. Sie verbindet damit die klare Erwartung, dass der Steuerfuss in den nächsten 10 Jahren dieses Niveau nicht überschreitet.