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Reisende sollen zweite Booster-Impfung im Sommer selbst bezahlen – das BAG meldet 8125 neue Coronafälle und 10 Tote

Wer für eine Auslandsreise den zweiten Booster braucht, soll selbst bezahlen müssen. Mit diesem Vorschlag löst das BAG auf den sozialen Medien Irritation aus.

Wer für eine anstehende Reise im Sommer eine zweite Covid-19-Auffrischimpfung wünscht, soll diese selber bezahlen. Ein entsprechender Vorschlag des Bundes ist bis am 1. Juni in Konsultation bei den Kantonen, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mit.

Empfohlen ist die zweite Booster-Impfung aktuell nur für immungeschwächte Personen. Bei ihnen sollen die Impfkosten weiterhin übernommen werden. Für alle anderen Personen bestehe noch ein ausreichender Schutz vor einer schweren Erkrankung, so das BAG.

Der Bund will deshalb ein Selbstzahlungssystem einführen, wenn eine Impfung aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist. Pro Impfung wäre dem Bund eine Pauschale von 26 Franken zu entrichten, wie der geänderten Epidemienverordnung zu entnehmen ist.

Der Vorschlag stösst auf Twitter auf wenig Verständnis

In den sozialen Medien sorgt der Vorschlag für Aufruhr. So stellte etwa der Lausanner Grüne Matthias Bürcher die Frage, ob die Impfung für das BAG nicht mehr von öffentlichem Interesse sei:

Der Vorschlag des BAG bezieht sich auf die reisebedingte Nachfrage nach Auffrischimpfungen. Es sei zu erwarten, dass diese bis Spätsommer 2022 steigen würden, schreibt das BAG. Dies im Zusammenhang mit der Ferienzeit, erhöhter geschäftlicher und privater Mobilität und dem allfälligen Ablauf der Gültigkeitsdauer von Zertifikaten. Das BAG schätzt, dass 10’000 bis 20’000 Personen eine Auffrischimpfung ohne ausreichende medizinische Indikation wollen.

8125 neue Fälle in der vergangenen Woche

Die Fallzahlen sind währenddessen am Sinken. Dem BAG sind innerhalb einer Woche 8125 neue positive Coronatests aus der Schweiz und Liechtenstein gemeldet worden. Pro Tag sind das rund 1161 Fälle. Zum Vergleich: In der Woche davor waren es noch 10’788 bestätigte Ansteckungen, respektive 1540 Fälle täglich.

Wie die Anzahl positiver Tests ist auch jene der durchgeführten Tests weiter rückläufig: Seit vergangenem Dienstag wurden gesamthaft 61’934Tests durchgeführt. In der Woche zuvor waren es noch 64’409 Tests. Bei den PCR-Tests betrug die Positivitätsrate 21 Prozent, bei den Antigen-Schnelltests 16 Prozent, wie das BAG am Dienstag auf seinem Covid-Dashboard mitteilte.

100 Personen mussten ins Spital

In den vergangenen sieben Tagen mussten zudem 100 Personen neu hospitalisiert werden. Zum Vergleich: In der Woche davor waren es 150 Spitaleinweisungen. Auch der Anteil der Covid-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen nimmt ab: Sie beträgt 3,3 Prozent, im Gegensatz zu 5,3 Prozent vor Wochenfrist.

Insgesamt sind die Intensivstationen der Schweizer Spitäler derzeit zu 71,1 Prozent belegt. In der Schweiz und in Liechtenstein gab es letzte Woche 10 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.