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Ein Unispital steht wieder unter Druck: So wirkt sich Omikron auf die Intensivstationen aus

Die extrem hohen Corona-Fallzahlen wirken sich abgeschwächt auf die Schweizer Spitäler aus. Besonders auf den Intensivstationen liegen nun deutlich weniger Patienten. Am ärgsten ist die Lage aktuell in Zürich.

Inklusive der Dunkelziffer infizieren sich aktuell täglich vermutlich rund 100’000 Personen in der Schweiz mit der Omikron-Variante des Corona-Virus. Das sieht man unterdessen auch bei den Hospitalisationen, doch zum Glück wird ein grosser Teil nur «mit Corona» in die Spitäler eingewiesen und nicht «wegen».

In den meisten Kantonsspitälern hat die Zahl der Corona-Patienten längst den letzten Peak von Ende Dezember 2021 überschritten. Doch der Anteil der Patienten, die das Spital aus anderem Grund aufsuchen mussten, ist weiter gestiegen. So meldet das Universitätsspital Zürich, dass auf der normalen Bettenstation nur ein Viertel mit Patienten belegt seien, bei denen die Omikron-Infektion das Hauptproblem sei. Im Dezember waren schweizweit noch 50 bis 80 Prozent aller Corona-Patienten auch tatsächlich wegen Corona hospitalisiert.

Fasnacht zeigt sich nicht auf allen Intensivstationen

Die hohen Infektionszahlen haben sich bis jetzt kaum bis auf die Intensivstationen ausgewirkt. Im Universitätsspital in Genf und im Aargau sind die Zahlen leicht sinkend. Und trotz der mit der Fasnacht verbundenen Menschenansammlungen ist im Kanton Luzern die Zahl der Corona-Patienten in Intensivpflege konstant geblieben und beträgt aktuell ein Drittel der Fälle verglichen mit November 2020. In Basel hingegen verdoppelten sich die Patienten seit Anfang März von durchschnittlich 7 auf nun 15. Und in St. Gallen von durchschnittlich 3 auf 7 Intensivpatienten mit Corona.

Stark unter Druck ist jedoch das Universitätsspital Zürich USZ: Dort beträgt die Auslastung der Intensivstation aktuell 94 Prozent und ist damit so hoch wie Ende Dezember 2021. Zwar nahm die Zahl der Corona-Intensivpatientinnen und -Intensivpatienten in den letzten Tagen laut dem USZ etwas ab. Doch hier liegen die Kranken meist tatsächlich wegen Corona: Laut Katrin Hürlimann, Sprecherin des USZ, sind drei von vier Corona-Intensivpatienten wegen der direkten Folgen einer Corona-Infektion dort.

Infektions-Peak könnte erreicht sein

Immerhin gibt es nun auch auf der Intensivstation des USZ wieder mehr Platz für andere Patienten: Die Coronapatienten machen «nur» noch rund 25 Prozent aus. Ende Dezember 2021 betrug der Anteil der Coronapatienten auf den Intensivstationen schweizweit fast 40 Prozent.

Der zweite Omikron-Peak könnte in der Schweiz nun erreicht sein, in den Spitälern jedoch nicht: Diese spüren die Auswirkungen der Infektionen mit bis zu zwei Wochen Verzögerung.