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Die Schweiz im Medaillenrausch: Schär und doppelte Debrunner holen Gold, McCrea mit dem grossen Exploit

Innert einer Stunde sammelt die Schweizer Paralympics-Delegation am Sonntagabend drei Goldmedaillen. Während Catherine Debrunner und Manuela Schär ihrer Favoritenrolle gerecht werden, wächst Schwimmer Leo McCrea über sich hinaus.

Catherine Debrunner leitete das erfolgreiche Schweizer Wochenende an den Paralympics perfekt ein. Über 5000 m lieferte sich die Weltmeisterin über diese Distanz am Samstagmorgen lange einen Zweikampf mit der Amerikanerin Susannah Scaroni. Auf der Gegengerade der letzten Runde folgte der entscheidende Angriff, mit 10:43,62 Minuten stellte Debrunner einen paralympischen Rekord über 5000 m auf.

Tags darauf liess die Thurgauerin sogleich ihren zweiten Streich folgen. Über 800 m holte die 28-jährige in der Kategorie T53 hochüberlegen Gold. Die Weltrekordhalterin feierte im ausverkauften Stade de France einen Start-Ziel-Sieg und meinte nach dem Rennen gegenüber SRF: «Es ist wunderschön, auf dieser Bühne so zu liefern. Paris ist mein magischer Ort.» Vor drei Jahren in Tokyo musste sich Debrunner noch mit Bronze zufriedengeben, heuer scheint alles aufzugehen. In vier weiteren Distanzen wird sie an den Start gehen, viermal wird sie dies als Favoritin tun. Angesprochen auf den möglichen schweren Koffer bei weiteren Medaillen meint eine gut aufgelegte Debrunner: «Das ist wohl so, aber das nehme ich sehr gerne in Kauf.»

Schär und McCrea machen den Super-Sonntag perfekt

Nach einem für sie enttäuschenden fünften Rang über 5000 m wusste die Luzernerin Manuela Schär nur wenige Minuten nach dem Triumph von Debrunner für die nächste Schweizer Goldmedaille zu sorgen. In der Kategorie T54 gewann die 39-Jährige mit einer paralympischen Rekordzeit (1:42,36 Minuten) nach einem Überholmanöver vor der Zielgerade. Für Schär sind es in Paris die letzten Bahnrennen, danach fokussiert sie sich auf den Marathon. Insgesamt zieren nun neun paralympische Medaillen ihr Palmarès.

Den Sonntag perfekt machte aus Schweizer Optik der Schwimmer Leo McCrea. Relativ überraschend holt der 20-jährige Gold über 100 m Brust. McCrea ist britisch-schweizerischer Doppelbürger, startet seit fünf Jahren für die Schweiz, wohnt und studiert aber in England. Mit seinem Sieg sicherte er der Schweiz bereits die sechste Medaille in Paris.

Leo McCrea sorgt mit der Goldmedaille für einen Coup.
Bild: Ennio Leanza / EPA

Die 100 m Brust sind für das jüngste Mitglied der Schweizer Delegation die Paradestrecke. Als Goldanwärter galt der kleinwüchsige Sportler aber nicht. Seine bisher grössten Erfolge waren EM-Bronze 2024 sowie WM-Silber 2023. Die Goldmedaille sicherte sich McCrea in 1:27 Minuten, damit verbesserte er seine persönliche Bestzeit um zwei Sekunden.

Leise Enttäuschung für Marcel Hug

Marcel Hug, ein weiteres Aushängeschild der weltweiten Para-Leichtathletik-Szene, heimste am Samstagabend ebenfalls eine Medaille an. Für einmal entsprach die Farbe der Medaille seinem silbernen Helm. Über 5000 m musste sich der Thurgauer einzig dem US-Amerikaner Daniel Romanchuk geschlagen geben.

Der als Topfavorit ins Rennen gestartete Hug führte die Konkurrenz lange an, wurde jedoch kurz vor Ende auf der Innenbahn eingeklemmt. Zwar konnte sich der 38-jährige aus dieser Situation lösen und auf die Aussenbahn ausweichen, aber der beherzte Angriff von Romanchuk konnte Hug nicht mehr kontern. (fge)

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