
Nicole Barandun will nicht Mitte-Präsidentin werden – jetzt hat Philipp Bregy fast freie Bahn
Lange hat Nicole Barandun versucht, eine Partnerin oder einen Partner aus der Westschweiz zu finden, um gemeinsam für ein Co-Präsidium der Mitte zu kandidieren. Im Fokus standen vor allem der Genfer Nationalrat Vincent Maitre und die Waadtländer Nationalrätin Isabelle Chappuis.
Sowohl Maitre als auch Chappuis haben inzwischen abgesagt. «Vincent Maitre kann dieses Engagement aus beruflichen Gründen nicht eingehen», sagt Barandun. Und Chappuis habe ihre schon heute hohe Belastung nicht mit einem Co-Präsidium erhöhen wollen.
Deshalb hat sich Barandun, die zwölf Jahre die Mitte-Partei des Kantons Zürich im Co-Präsidium leitete, entschieden, nicht für das Präsidium der Mitte Schweiz zu kandidieren. «Das kam für mich immer nur in einem Co-Präsidium infrage», sagt sie. «Doch dafür braucht es eine Partnerin oder einen Partner, der oder dem man vertraut und mit der oder dem man inhaltlich und von der Arbeitsweise her ähnliche Vorstellungen hat.»
Reto Nause bleibt der einzige mögliche Gegenkandidat
Damit ist der Weg fast frei für Mitte-Fraktionschef Philipp Bregy. Mit Ausnahme von Nationalrat Reto Nause haben alle anderen möglichen Kandidatinnen und Kandidaten für die Nachfolge von Präsident Gerhard Pfister abgesagt. Nause befindet sich zurzeit in den Skiferien im Wallis. «Ich werde mich in dieser Woche entscheiden, ob ich antrete oder nicht – auf dem Boden des Fraktionschefs», sagt er schmunzelnd.

Bild: Anthony Anex / Keystone
Wird Barandun vielleicht doch Fraktionschefin?
Damit bleibt die Frage offen, wer Nachfolgerin oder Nachfolger von Fraktionschef Bregy wird. «Tendenziell bin ich daran eher nicht interessiert», sagt Barandun. Sie arbeite gerne inhaltlich und entscheide gerne schnell. Doch sie betont: «Ganz ausschliessen will ich zum heutigen Zeitpunkt eine Kandidatur nicht.» Interessiert am Amt der Fraktionschefin ist auch die Zürcher Nationalrätin Yvonne Bürgin, heute Vizepräsidentin der Mitte.
Dass die Frauen der Mitte damit weder das Amt der Bundesrätin noch jenes der Parteipräsidentin halten werden, hält Barandun nicht für ein Problem. «Wir Parlamentarierinnen haben nicht den Eindruck, dass wir in der Mitte keine prestigeträchtigen Ämter besetzen können, wenn wir das wirklich wollen», sagt sie. Immerhin habe die Mitte mit Doris Leuthard, Eveline Widmer-Schlumpf und Viola Amherd drei Bundesrätinnen gestellt.